Corona bei Tönnies

Beringmeier: "Mir fehlt jedes Verständnis"

WLV-Präsident Hubertus Beringmeier fordert das schrittweise Hochfahren des Schlachthofs in Rheda. Einige Personen würden sich aber lieber um ihre Profilierung kümmern und Machtkämpfe auf dem Rücken der Bauern austragen.

Warum ist immer noch nicht klar ist, wann der Betrieb in Rheda – zumindest schrittwiese – wieder aufgenommen werden kann? Diese Frage stellt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) zwei Wochen nach der Corona-bedingten Schließung des zur Unternehmensgruppe Tönnnies gehörenden Schachthofs.

"Politik, Verwaltung und Unternehmen haben ein vergleichbares Problem im Westfleisch-Schlachthof Coesfeld vor kurzem innerhalb von gut einer Woche gelöst. Jetzt erleben wir, dass sich maßgebliche Personen lieber um die eigene Profilierung kümmern und politische Machtkämpfe auf dem Rücken der Bauern austragen. Hierfür fehlt mir jegliches Verständnis. Jeder Tag, der damit verschwendet wird, erhöht den Druck auf den Höfen und zeugt von fehlendem Verantwortungsgefühl“, sagt WLV-Präsident Hubertus Beringmeier in Münster. Klar sei aber, dass die Gesundheit der Beschäftigten und der Bevölkerung vor Ort bei allen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens weiterhin oberste Priorität haben müsse.

Der WLV weist darauf hin, dass die heimischen Schweinehalter auf die stockende Abnahme von Schlachtschweinen bisher eigenverantwortlich reagiert und, wo immer erforderlich, für ihre schlachtreifen Tiere neuen Raum auf den Höfen geschaffen hätten. Dies könne jedoch keine Dauerlösung sein.