BDM: „Milch muss mehr kosten!“

Dramatische Lage auf den Milchviehbetrieben, radikaler Politikwechsel nötig: Vertreter vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) aus NRW verdeutlichen ihre Positionen im Gespräch mit dem Wochenblatt.

Für seinen eigenen Betrieb brachte es Karl Watermann aus Legden mit diesem Satz auf den Punkt: „Mit meinem Einkommen bin ich zufrieden, ich muss nur zu viel dafür leisten.“Seiner Meinung nach muss ein Landwirt heute deutlich mehr ­arbeiten als vor 40 Jahren, da er die höheren Anforderungen über mehr Arbeitsstunden abfange. In anderen Branchen sei das nicht so.

Doch die Arbeitsbelastung stoße auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben jetzt an Grenzen: Das Familienleben sei belastet, die Hofnachfolge gefährdet. Das Einstellen einer Arbeitskraft sei für viele Milcherzeuger keine Option, weil schlichtweg das Geld dafür fehle.

Kein Geld für Auflagen

„Auf diesem Milchpreisniveau lässt sich nicht nachhaltig produzieren. Der Strukturwandel erhöht sich – und irgendwann sind wir der Nachbar, der weg ist“, sagt ­Watermann. Michael Alterauge aus Drolshagen pflichtet ihm bei: „Die Auflagen sind nicht das Problem, wenn wir das Geld dafür bekommen. Nur mit den aktuellen Preisen können wir die Auflagen nicht stemmen.“Deshalb begrüßt er die Initiative „Land schafft Verbindung“, die diesen Widerspruch auf die Straße gebracht habe und einen Dialog darüber herstelle.

Weitere Möglichkeiten, die Kosten der Milchproduktion zu senken und somit die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, gebe es kaum. Das Optimierungspotenzial sei auf den meisten Milchviehbe­trieben ausgeschöpft, sagt Albert Engbert aus Hopsten: „Es...