Rheinischer Landwirtschaftsverband

Bauerntag in Wesel: "Wir müssen reden"

DBV-Präsident Rukwied erwartet "grünere EU-Agrarpolitik", NRW-Agrarministerin Heinen-Esser spricht sich für etwas ähnliches wie die CMA aus, und RLV-Präsident Conzen rühmt "Land schafft Verbindung" als "schnelle Eingreiftruppe" – das und mehr war zu hören beim Bauerntag in Wesel.

Es ist Zeit zu reden: Das fand der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) und lud seine Mitglieder zu einem außerordentlichen „Bauerntag“ nach Wesel ein. Am gestrigen Montag musste RLV-Präsident Bernhard Conzen vor den rund 600 anwesenden Landwirten die Gründe für diesen Bauerntag nicht erst aufzählen: Düngeverordnung, Insektenpaket, Tierschutzvorschriften, Preisdruck seitens des Lebensmittelhandels – diese Themen prägten die gut dreistündige Diskussion, bei denen sich Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, und Ursula-Heinen-Esser, Landwirtschafts- und Umweltministerin in NRW, den Fragen der Landwirte stellten.

Digitale Schlagkraft

Zeit zu reden – das bezog sich aber auch auf die Frage, wie die Öffentlichkeitsarbeit der Landwirtschaft und seiner berufsständischen Vertretung verbessert und ausgebaut werden könne. In den zurückliegenden Wochen und Monaten seien die Bauern vor allem auf die Straße gegangen, weil sie sich nicht respektiert fühlten und eine mangelnde Wertschätzung beklagten, hob Conzen hervor. „Land schafft Verbindung“ (LsV) habe gezeigt, wie man auf modernen Kommunikationswegen Schlagkraft entwickeln und unkonventionell Bauern mobilisieren könne.

Selbstkritisch räumte der RLV-Präsident ein: „Lange Zeit haben wir uns darauf beschränkt, unsere Kritik mit den herkömmlichen Mitteln vorzubringen.“ LsV habe als „schnelle Eingreiftruppe“, ohne institutionelle Hemmnisse den Protest auf die Straße gebracht. Dieses enorme Potential könne der Verband mit seinem Netzwerk, festen Strukturen und seinen Erfahrungen auf dem politischen Parkett...