Bauern nehmen Boden ab

Im Rahmen der Umgestaltung der Emmerbachaue in Davensberg haben Landwirte 55.000 m3 Boden auf ihren Flächen verteilt. Das hat der Gemeinde viel Geld gespart.



Für die Natur und den Hochwasserschutz hat die Gemeinde Ascheberg die Emmerbachaue bei Davensberg umgestaltet. Kopfzerbrechen bereitete allen Beteiligten im Vorfeld jedoch eine Frage: Wohin mit den rund 55.000 m3 Boden, 15.000 m3 Mutterboden und 45.000 m3 Unterboden, der dem Areal entnommen werden sollte? Der Abtransport auf eine Deponie sollte fast eine halbe Mio € kosten (8 €/m3).

Boden auf Schadstoffe untersucht

Ein Gespräch mit den Ascheberger Bauern brachte die Lösung. Sie erklärten sich bereit, den Boden abzunehmen und auf ihre Felder aufzubringen. Die Gemeinde erstellte einen Bodenmanagementplan und beantragte alle Genehmigungen beim Kreis Coesfeld. Landwirt Dirk Schulze Pellengahr: „Im Vorfeld haben wir den Boden auf Schadstoffe untersuchen lassen. Doch er ist sauber. Somit stand der Aufbringung nichts im Wege.“

Hegering unterstützt
Die Betreuung und Pflege des Geländes hat der Hegering Ascheberg übernommen. Die 160 Mitglieder haben bislang fast 200 Arbeitsstunden freiwillig in das Projekt investiert. Sie haben beim Zaunbau und dabei geholfen, eine stabile Holzhütte für die Schafe zu bauen. „Wir wollen die Schulen und Behinderten-einrichtungen in das Projekt mit einbeziehen und ihnen Naturkenntnisse vor Ort vermitteln“, so Hegerings-leiter Hermann Grube.

Die Erdarbeiten waren im Frühjahr 2017 abgeschlossen. Der Boden wurde im Umkreis von nur 10 km um die Baustelle auf die Flächen der Landwirte transportiert. Mit dem Mutterboden wurden zum Teil kleine Mulden verfüllt. Schulze Pellengahr nahm selbst den größten Teil des Unterbodens ab. Er füllte damit eine Fläche seines Hofes in der Davert auf.

Das Konzept Emmerbachaue in Kürze

  • Das gesamte Gelände ist eingezäunt, damit Hunde und streunende Katzen die Vögel und andere Tiere nicht beunruhigen.
  • Der Hegering will mit vier bis fünf robusten Soay-Schafen, eine vom Aussterben bedrohte Tierrasse, die Fläche ganzjährig beweiden und so den Aufwuchs kurz halten.
  • Für Eisvogel und Uferschwalben wurde eine Steilwand angelegt. Ein Natursteinhaufen sowie Totholz bieten Eidechsen und anderen Kriechtieren Unterschlupf.
  • Zudem plant der Hegering einen barrierefreien Naturlehrpfad rund um das Gelände. As


Mehr zur Emmerbachaue lesen Sie in Wochenblatt-Folge 30/2017.