Weltbienentag

Bienen: Bauern legen Blühstreifen an

Der 20. Mai ist der Weltbienentag. Ohne Bienen keine Landwirtschaft, denn sie bestäuben 80 % der heimischen Nutz- und Wildpflanzen. In Westfalen-Lippe haben Landwirte über 3000 km Blühstreifen für sie angelegt.

Mit Blühstreifen auf 1.000 ha Fläche bieten landwirtschaftliche Betriebe in Westfalen-Lippe entlang von Getreide und Mais nicht nur Honigbienen Nahrung, sondern ganz besonders auch vielen gefährdeten Wildbienen. Auf diese Weise setzt sich der Berufsstand für den Erhalt der Artenvielfalt ein und verzichtet dabei freiwillig auf einen Teil der Ernte. Das teilt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) zum Weltbienentag am 20. Mai mit.

„Im Rahmen unseres Projektes ‚Blühendes Band durch Bauernhand‘ sind auf fast 3.500 km Länge in den vergangenen Wochen bunte Blühstreifen ausgesät worden. In Kürze bietet dieses blühende Band überall in Westfalen-Lippe Nahrungs- und Rückzugsorte für Insekten und Wildtiere“, freut sich WLV-Präsident Hubertus Bering-meier.

„Das für die Blühstreifen bereitgestellte Saatgut war innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Die Nachfrage durch unsere Landwirtsfamilien war riesig. Die Blühstreifen sind ein eindrucksvolles Beispiel für gelebten Artenschutz der heimischen Landwirtschaft“, so Hubertus Beringmeier weiter.

Spezielle Blühmischung für Westfalen-Lippe

Das Projekt ist gemeinsam mit der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft entstanden. In der speziell für Westfalen-Lippe entwickelten Blühmischung finden sich unter anderem Kulturmalve, Rotklee, Phacelia, Sonnenblume, Ölrettich, Dill und Inkarnatklee.

Viele Landwirtinnen und Landwirte arbeiten bei der Bewirtschaftung ihrer Felder zusätzlich mit Imkern zusammen, um einen wechselseitigen Nutzen zu erzielen. Wo der Imker etwa seinen Rapshonig gewinnt, kann der Ertrag von Raps dank der Bienen und ihrer Bestäubung um bis zu 20% gesteigert werden. Auf einer Gesamtfläche von 29.000 ha wird in Westfalen-Lippe Raps angebaut, der im Frühjahr in der Blüte steht.

Weltbienentag wichtig für die gesamte Gesellschaft

Aus Sicht des WLVs ist der Weltbienentag am 20. Mai gesamtgesellschaftlich bedeutsam, um den hohen Stellenwert der Biodiversität in Erinnerung zu rufen. Hinzu kommt: 60% der Honigleistung eines Bienenvolkes werden im Schnitt durch Rapspollen gedeckt. Die regionale Pflanzenproduktion bietet somit für viele Insekten die Nahrungsgrundlage.

Noch bestehende Defizite im Arten- und Klimaschutz müssen auf Bestreben des WLV verringert werden. Gleichzeitig gilt es, die regionale Lebensmittelerzeugung zu stärken und in dem Zuge herauszustellen, wo eine Wechselwirkung zwischen Lebensmittelerzeugung und Klima-, Arten-, und Insektenschutz akzeptiert werden kann.

„Durch eine Stärkung der heimischen Landwirtschaft wird zugleich aktiver Natur-, Umwelt- und Insektenschutz gefördert“, macht WLV-Präsident Hubertus Beringmeier deutlich und fordert, dass dies im zukünftigen Diskurs mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stärker Berücksichtigung findet.

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