Umwelt und Natur

"Bauer Willi" Kremer-Schillings startet Petition zum Arten- und Klimaschutz

Eine Steuer auf Online-Pakete, die Begrünung versiegelter Flächen an Supermärkten und Logistikzentren, das Verbot von Laubbläsern: das fordert Dr. Willi Kremer-Schillings vom Bundesumweltministerium.

Der Verkauf und die Anwendung von Pestiziden an Personen ohne Sachkundenachweis soll verboten werden. „Gleiche Vorschriften für alle“ – das fordert Dr. Willi Kremer-Schillings, allgemein bekannt als bloggender „Bauer Willi“, in einer Petition an das Bundesumweltministerium. Den Text der Petition hat Kremer-Schillings am Montag dieser Woche auf dem einschlägigen Portal "change.org" publiziert.

Darin fordert er unter anderem auch ein Tempolimit auf Autobahnen, das Verbot von Mährobotern und Laubbläsern, eine Steuer auf Pakete im Online-Versand sowie die Begrünung versiegelter Flächen an Supermärkten und Logistikzentren, Mit dem Forderungskatalog reagiert Kremer-Schillings auf Vorwürfe an die Landwirtschaft, allein für das Artensterben verantwortlich zu sein.

Kremer-Schillings weist darauf hin, dass die rund 300.000 Landwirte in Deutschland etwa 50 % der Fläche in Deutschland bewirtschaften, um gute und preisgünstige Lebensmittel zu erzeugen sowie Futtermittel für die Tiere, auch für Haustiere, zu produzieren. Außerdem werde dort Strom für die Energiewende sowie „Wärme für unsere Turnhallen, Schulen und sonstige öffentlichen Einrichtungen“ erzeugt. Die Mehrheit der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung sei „für die übrigen 50 % der Flächen verantwortlich“.

"Wer braucht wirklich einen SUV?"
Kremer-Schillings schlägt in seiner Petition unter anderem die folgenden Umweltmaßnahmen zum Klima- und Artenschutz vor:

- Besteuerung von Flugbenzin und Streichung von Inlandsflügen unter 500 km. Die Boni für Flugmeilen könnten an universitäre Forschungseinrichtungen gehen, die den Arten- und Klimaschutz erforschen.
- Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen.
- Eine eigene "KW-Steuer" auf PKW mit mehr als 80 KW. „Wer braucht wirklich einen SUV?“ fragt Kremer-Schillings.
- Eine Paket-Steuer von 2 €/Paket bei Online-Einkäufen.
- Ein Verbot von Mährobotern und Laubbläsern auf Rasenflächen. Beides verbrauche unnötig viel Energie und störe die Artenvielfalt. Kremer-Schillings: „Von Hand geht es auch. So wie früher.“
- Kein vollständiges Mulchen und Mähen von Straßenrändern und –böschungen, sowie von Parks und öffentlichen Grünflächen vor dem 15. Juli (Schnitthöhe über 20 cm). „Das rettet die Nester der Bodenbrüter und schont die Insekten.“
- Ein Verbot von Verkauf und Anwendung von Pestiziden aller Art für Personen ohne Sachkundenachweis.
- Ein Nachweis von 10% naturbelassenen Flächen an jedem Bauwerk.
- Mehr Wildwuchs in städtischen Parkanlagen.
- Supermärkte, Einkaufszentren sowie Logistikzentren sollen ein Drittel ihrer Parkplätze zu ganzjährigen Blühflächen umwandeln.
- Schaffung von Bioverbundnetzen und Räumen für Artenvielfalt in Kommunen.
- Verringerung des Flächenverbrauchs, unter anderem durch Nachverdichtung in vorhandenen Baugebieten und Entsiegelung bebauter Grundstücke.
- Ausschalten von Schaufensterbeleuchtungen nicht geöffneter Unternehmen spätestens ab 22 Uhr sowie Dimmen von Straßenbeleuchtungen ab 22 Uhr um 50%.
- Pflicht zur Einrichtung von Schulgärten.
- Die Kenntnis und Zubereitung regionaler Lebensmittel wird Unterrichtsfach.Jeder Schüler sollte einmal pro Jahr einen Bauernhof besuchen. Kremer-Schillings ist überzeugt: "Dann wächst auch das Verständnis füreinander wieder."

Zur Unterschriftenaktion geht es hier