Fleisch und Wurst
Aldi fordert Preissenkungen
Begründet wird die Forderung nach raschen Preissenkungen mit der aktuellen Marktschwäche beim Schweinefleisch.
Trotz der aktuellen Diskussion um die Fleischbranche drängt Aldi auf rasche Preissenkungen für Fleisch und Wurst. Offenbar will Aldi die aktuelle Marktschwäche bei Schweinefleisch nutzen. In einem Brief, der der Lebensmittel-Zeitung vorliegt, heißt es dazu: "Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, diese dynamische Entwicklung sehr kurzfristig aufzugreifen und in ein attraktives Angebot für unsere Kunden umzusetzen".
Anpassung zum 29. Mai
Die Lebensmittelzeitung berichtet weiter, dass die Verkaufspreissenkung bei Aldi Nord und Süd bereits zum 29. Mai erfolgen soll. Eine rückwirkende Reduzierung des Einkaufspreises zum 1. Mai sei in Gesprächen die Rede gewesen.
Flexibles Vorgehen
Aldi plane, sich vom bisher üblichen Ausschreibungsprozedere verabschieden zu wollen. "Wir wollen versuchen, mit einer flexiblen Vorgehensweise dem auch in die nahe Zukunft gerichteten potenziell sehr volatilen Marktumfeld gerecht zu werden", heiße es in dem Brief. Der Discounter wolle mit seinen Lieferanten ein Vorgehen besprechen, "dass bewusst Notierungsschwankungen in beide Richtungen, gleichermaßen weiter fallende als auch steigende Preise", widerspiegele.
Preisbewegungen
"Aus diesem Grund haben wir bei Anbietern von Wurstwaren hinterfragt, ob in dieser Situation das bisherige Ausschreibungsverfahren beibehalten, oder ein an die dynamischen Märkte angepasstes und damit flexibles, pragmatisches Vorgehen eingeschlagen werden sollte", gab Aldi gegenüber der LZ an. Dabei hätten die Handelsvertreter ausdrücklich betont, dass der Vorschlag sowohl steigende als auch sinkende Preisniveaus beträfe, also keine "Einbahnstraße" sei. So heißt es weiter vom Händler: "Uns war wichtig klarzustellen, dass bei einer Beruhigung der Märkte eine Rückkehr zum bisherigen Procedere besprochen werden sollte."
Hersteller reagieren mit Unverständnis
Trotz der Aussicht auf spätere Preiserhöhungen reagierten die Hersteller mit Unverständnis. Angesichts der aktuellen Situation sei es ein völlig falsches Signal, zumal der Druck auf die Hersteller durch die notwendigen Corona-Maßnahmen mit zusätzlichen Kosten verbunden sei.
Geringe Nachfrage, starkes Angebot
Der Markt für Schweinefleisch befindet sich in eines Schwächephase, obwohl der wochenlange Preisverfall in Deutschland vorige Woche zum Stillstand gekommen ist. Nach Angaben der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) sei die Notierung innerhalb von neun Wochen um 42 ct/kg eingebrochen.