Verhandlungen über Trinkmilch

Aldi erzielt Verhandlungsabschluss mit Milchindustrie

Die Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd haben heute laut Pressemitteilung einen Abschluss für die Ausschreibungen von Milcherzeugnissen der „weißen Linie“ erzielt. Der Einkaufspreis für Milch liege über den letzten Runden.

Laut Pressemitteilung sei es Aldi gelungen, eine zufriedenstellende Einigung für alle Geschäftspartner zu finden. „Für uns als verantwortungsvollen Handelspartner ist neben den allgemein gültigen Gesetzen von Angebot und Nachfrage auch ein leistungsbezogener und damit fairer Preis für die Milchindustrie und insbesondere für die deutschen Landwirte wichtig“, sagte Christoph Schwaiger, verantwortlich für den internationalen Einkauf bei Aldi Süd.

Aldi hatte die Verhandlungen für die Milchpreise in diesem Jahr früher aufgenommen, da erstmals der internationale Einkauf von Aldi Süd im Namen beider Häuser die Gespräche führte. Gegenstand dieser Runde waren frische und haltbare Vollmilch (3,5% und 1,5%). Die seit Monaten sinkende Nachfrage auf dem Weltmarkt hat die Preise für Milcherzeugnisse zusehends unter Druck gesetzt. Am 10. März 2020 notierte der Kieler Börsenmilchwert für Magermilch und Butter bei rund 32,38 Cent nach noch rund 36,56 Cent Anfang Januar 2020. Aldi habe den Dialog mit Politik und Landwirten – insbesondere mit dem deutschen Bauernverband – gesucht.

„Wir stehen für langfristige, partnerschaftliche Beziehungen mit unseren Lieferanten“, sagte Jürgen Schwall, verantwortlich für den internationalen Einkauf bei Aldi Nord. „So haben wir in den aktuellen Milchpreisverhandlungen ungeachtet der international negativen Marktwicklungen zu einem Preis abgeschlossen, der die hohen Qualitätsstandards der deutschen Milchindustrie widerspiegelt. Wir zahlen somit mehr, als wir gemäß der Marktlage hätten akzeptieren müssen. Wir gehen davon aus, dass ein angemessener Teil bei den Landwirten ankommt und nicht in der Wertschöpfungskette der Milchindustrie hängen bleibt.“

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