Akkuschrauber – Fünf Kraftzwerge zeigen, was sie können

Vor der letzten NRW-Landtagswahl hatte es heftige Attacken gegen die Windkraft gegeben. Doch inzwischen sind viele Kritiker verstummt. Auf dem 1. Branchentag Windenergie, der Mitte vergange­ner Woche in Duis­burg stattfand, waren sich alle Vertreter der Politik und Wirtschaft einig: Das Land NRW wird seine Ziele zur Reduzierung der schädlichen Treibhausgase (bis 2020 –20 % gegenüber 1990) nur schaffen, wenn Landesregierung und Gemeinden bei der Windkraft den Fuß von der Bremse nehmen.

Akkuschrauber sind heute fast standardmäßig mit Lithium-Ionen-Akku (Li-Ion) ausgestattet. Ihr größter Vorteil ist die hohe Energiedichte. Damit bieten Li-Ion-Akkus gleiche Leistung bei etwa 40 % weniger Gewicht bzw. 40 % mehr Leistung bei gleichem Gewicht als Schrauber mit Nickelcadmium- (NiCd) oder Nickelmetall-hydrid(NiMH)-Akkus. Ein Vorteil, der sich in der Kompaktklasse besonders bemerkbar macht. Die Kompaktschrauber liegen im Leistungsbereich zwischen 7,2 und 12 Volt, wiegen betriebsbereit um 1 kg und sind so das ideale Zweitgerät neben einem leistungs-starken 18-Volt-Bohrschrauber. Wir haben fünf Markengeräte der Kompaktklasse unter Praxisbedingungen verglichen:

  • AEG BS 12 C IQ

  • Bosch GSR 10,8 V-LI-2

  • Makita DF030DWE

  • Metabo PowerMaxx Li

  • Milwaukee C 12 D

Die Ergebnisse unseres Praxistest haben wir im folgenden kurz zusammengefasst. Eine Tabelle mit den technischen Daten der Akkubohrschrauber finden Sie . Den ausführlichen Testbericht lesen Sie im aktuellen Wochenblatt, Folge 50/2009, auf den Seiten 29 und 30.

Die Testergebnisse

Der AEG BS 12 C IQ ist ein echtes Profigerät mit sehr guten Schraubleistungen. Die insgesamt robuste Verarbeitung macht sich sowohl im Gewicht wie auch im Preis bemerkbar. Dass der AEG-Schrauber kein Zwei-Gang-Getriebe hat, empfanden wir nicht als Nachteil, da die gewählte Getriebeabstufung für das Schrauben sehr gut geeignet ist.


Bosch hat mit dem GSR 10,8 V-LI-2 ist mit Sicherheit einen soliden Akkuschrauber auf die Beine gestellt, der technisch auf der Höhe der Zeit ist. Für einen 10,8-Volt-Akkuschrauber erschien uns die Baugröße als etwas zu üppig. Wer es schlanker mag und überdies auf ein Bohrfutter und ein Zwei-Gang-Getriebe verzichten kann, dem empfehlen wir den kleinen Bruder GSR 10,8 V-LI.


Der Makita DF030DWE ist ein Paradebeispiel für einen kompakten Akkuschrauber. Ein Gewicht von unter 1 kg, hervorragende Gewichtsverteilung in Verbindung mit einer schlanken Bauform und einem gummierten Griff, der sehr guten Halt bietet, ergeben einen Akkuschrauber, den man gar nicht mehr aus der Hand legen will. Ein Wehrmutstropfen sind allerdings die im Vergleich zu anderen Geräten dieser Leistungsklasse eher durchschnittlichen Schraubleistungen des DF030DWE.


Metabo hat die Lithiumionen-Akku-Technik im Griff, das hat sich auch schon bei früheren Vergleichen gezeigt. Der 7,2-Volt-2,2-Ah-Akku verhilft dem Schrauber zu beachtlicher Ausdauer. Allerdings reichen die 7,2 Volt Spannung nicht aus, um mit den 10,8- und 12-Volt-Vergleichsgeräten mitzuhalten. Obwohl das Gerät nur 750 g wiegt, ist es aufgrund des ergonomisch ungünstig gestalteten Handgriffs nicht so handlich wie beispielsweise der Makita- oder Milwaukee-Schrauber. Auch die niedrige Drehzahl im ersten Gang ist ein Argument dafür, das Einsatzgebiet des Metabo eher im Heimwerker- als im Semiprofi-/Profibereich zu sehen.


Aus unserer Sicht ist der Milwaukee C 12 D der kompletteste Schrauber der Kompaktklasse. Gute Schraubleistungen, geringes Gewicht, sehr gute Ergonomie und Gewichtsverteilung sowie eine Ladezustandsanzeige für den Akku lassen den Milwaukee für uns zur ersten Wahl werden. Torsten Wobser