Agritechnica: Alle Hallen belegt

Im November trifft sich die Landtechnikwelt in Hannover. Veranstalter und Herstellerverband sind optimistisch, dass die Messe neben guten Geschäften auch Impulse für den Umwelt- und Klimaschutz gibt.

Vom 10. bis 16. November 2019 werden rund 2750 Aussteller aus 51 Ländern ­ihre Innovationen, Konzepte und Visionen für die Landtechnik von heute und morgen auf der ­Agritechnica in Hannover präsentieren, das ­erklärte Dr. Reinhard Grandke, Hauptgeschäftsführer der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft), vergangene Woche vor Agrarjournalisten in Kassel.

Das Messegelände mit ­einer Ausstellungsfläche von rund 40 ha wird demnach wieder ausgebucht sein. Der Veranstalter DLG erwartet in diesem Jahr mehr als 400.000 Besucher.

„Ackertechnik“ gefragt

Auch eine Messe wie die Agritechnica kann sich den großen Themen der gesellschaftlichen Diskussion nicht entziehen: Klimaschutz, Biodiversität, Nachhaltigkeit und Ernährungssicherung will die DLG in verschiedenen Ausstellungsschwerpunkten aufgreifen. So werden im Special „Protecting Yield & Nature“ in Halle 15 Lösungen für Ertragssicherheit und Umweltschutz präsentiert. Reinhard Grandke zeigte sich in seiner Rede überzeugt, dass landtechnische Innovationen einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten können. In einer von der DLG durchgeführten europaweiten Befragung äußerten sich Landwirte zu den Aussichten für die kommenden zwölf Monate uneinheitlich. Während Niederländer die kommende Geschäftsentwicklung positiv beurteilten, waren sich deutsche und französische Landwirte darin ­einig, dass allenfalls mit einem durchschnittlichen Jahr zu rechnen sei. Trotzdem planen die Landwirte in Frankreich, den Niederlanden und in Russland eine Ausweitung ihrer Investitionen. In Deutschland hingegen ist die Investitionsbereitschaft im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage etwas rückläufig.

Schwerpunkte der Investitionen im Ackerbau ist nach den Ausführungen des DLG-Geschäftsführers die Bodenbearbeitungstechnik. „Der Trend zu mehr mechanischer Unkrautbekämpfung und hoher Verschleiß führen zu hoher Nachfrage nach Ausrüstung für die Bodenbearbeitung“, sagte er.

Die Nutzung digitaler Instrumente fällt indes laut der Umfrage sehr unterschiedlich aus: Während bei deutschen Landwirten in Deutschland Ackerschlagkarteien sehr verbreitet sind, nutzen lediglich rund 20% der in Deutschland befragten Marktfruchter­zeuger Farmmanagementsysteme oder auch Cloudsoftware. Demgegenüber nutzt sie in den Niederlanden jeder zweite Marktfrucht­erzeuger.

3 % weniger Umsatz

Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) rechnet 2019 mit einem leichten Dämpfer für die Landtechnik-Konjunktur. „Während die Weltproduktion stagniert, erwarten wir in Deutschland moderate Rückgänge des Produktionsumsatzes um etwa 3%, sagte VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer.

Nach den Rekordzuwächsen der Vorjahre prognostiziert der VDMA für das laufende Geschäftsjahr und für deutsche Unternehmen ein Umsatzvolumen von 8,4 Mrd. €. Scherer wies darauf hin, dass es dennoch das Jahr mit dem zweithöchsten Branchenumsatz aller Zeiten sein werde.

Das liegt sicher auch daran, dass die aktuelle Investitionsneigung für kurz- bis mittelfristige Investitionsvorhaben stabil ist und Frankreich, der wertmäßig größte Landtechnikmarkt Westeuropas, „eine positive Kompensationsfunktion für den Gesamtmarkt ausübt“, wie es Scherer formuliert.

Auf dem Weltmarkt rechnen die VDMA-Statistiker 2019 mit einer Nullnummer der landtechnischen Industrie bei einem Gesamtvolumen von 107 Mrd. €.

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