Änderungen in der Mediziner-Ausbildung

Mögliche Ursachen für Mängel in der medizinischen Versorgung sind auch in der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses zu suchen. Deshalb arbeiten Bund und Länder derzeit an einem „Masterplan Medizinstudium 2020“.

Mögliche Ursachen für Mängel in der medizinischen Versorgung sind auch in der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses zu suchen. Deshalb arbeiten Bund und Länder derzeit an einem „Masterplan Medizinstudium 2020“

Ziel ist es, die Rolle und Wertschätzung der Allgemeinmedizin zu stärken, die Praxisnähe in der Ausbildung von Ärzten zu fördern und die Auswahl der Studienplatzbewerber zielgerichteter zu gestalten.

Die Zukunft des Medizinstudiums war auch das zentrale Thema des 8. Westfälischen Ärztetages, der am vergangenen Freitag in Münster stattfand. In Anlehnung an den Masterplan der Bundesregierung hat die Ärztekammer Westfalen- Lippe (ÄKWL) fünf Forderungen an die Bundes- und Landespolitik präsentiert.

Die Kammer fordert beispielsweise mehr Studienplätze sowie veränderte Kriterien für die Zulassung zum Medizinstudium. Der- zeit würden jährlich nur 10 600 Studierende zum Medizinstudium zugelassen, es müssten jedoch mindestens 16 000 Studienplätze pro Jahr zur Verfügung stehen. Statt der bisherigen starken Fokussierung auf die Abiturnoten sollten bei der Studienplatzvergabe soziales Engagement und bereits abgeschlossene Ausbildungen in Medizinberufen stärker berücksichtigt werden.

Sorgen bereitet nach wie vor die hausärztliche Versorgung. Nach Ansicht der Ärztekammer funktioniert die Förderung des hausärztlichen Nachwuchses aber nur über Motivation und Werbung für eine attraktive und erfüllende ärztliche Tätigkeit. Zwangsmaßnahmen wie ein verpflichtendes Praktikum in diesem Bereich seien dagegen wenig zielführend. Vielmehr forderte die ÄKWL, dass alle medizinischen Fakultäten über einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin verfügen sollten.

Nicht zuletzt sei es für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung wichtig, die Rahmenbedingungen für Ärzte vor allem in den Kliniken zu verbessern. Hohe Arbeitsbelastung und großer Bürokratieaufwand würden viele junge Mediziner schon zu Beginn der Berufstätigkeit vergraulen. Das sei mit ein Grund dafür, dass junge Ärzte sich oft gegen eine Tätigkeit in der ambulanten oder stationären Versorgung entscheiden. Wul