Hof Röring

900 Schweine nach Einbruch verendet

Auf dem Schweinemastbetrieb der Familie Röring in Vreden (Kreis Borken) setzten Einbrecher die Lüftung und die Alarmanlage in einem Stall außer Betrieb. Fast alle Tiere verendeten; die Polizei ermittelt.

In der Nacht von Sonntag auf Montag dieser Woche sind bisher unbekannte Täter in einen Schweinemaststall eingebrochen, der von einem Sohn des WLV-Präsidenten Johannes Röring bewirtschaftet wird.

Kein „Unfall“

Nach den bisherigen Erkenntnissen haben die Täter gezielt die Be- und Entlüftungsanlage sowie auch die Alarmanlage, die bei einem Stromausfall automatisch aktiv werden sollte, außer Betrieb gesetzt. Anschließend sind rund 900 Mastschweine verendet, weil die notwendige Frischluftzufuhr ausblieb.

Zweifelsfrei festzustehen scheint, dass die Tür zum Technikraum des Stalles in der Bauerschaft Vreden-Ellewick (Kreis Borken) gewaltsam geöffnet wurde. Die polizeilichen Ermittlungen dazu, wie genau dabei vorgegangen und was manipuliert wurde, dauern noch an. Weitere Informationen zum Geschehen oder Ermittlungsansätzen gibt es nicht.

Betriebsleiter Christian Röring nahm am Dienstagvormittag sinngemäß unter anderem so Stellung zu den Berichten über die Vorfälle: Am Montagmorgen stellte ich gegen 8.50 Uhr fest, dass eine Tür zu dem Maststall aufgebrochen und die Lüftungstechnik sowie die Alarmanlage durch Manipulationen außer Kraft gesetzt worden waren. Lüftungs- und Alarmanlage waren letztmalig im Dezember 2018 von einer Fachfirma überprüft und für in Ordnung befunden worden.

Ausdrücklich bedankt sich Röring außerdem im Namen seiner Familie bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei, des Veterinäramtes, des Ordnungsamtes und der Feuerwehrlöschzüge Ammeloe und Vreden für ihren Einsatz und ihre Unterstützung. Er beschreibt den Vorfall als in vielfacher Hinsicht sehr bedrückend.

Wer hinter diesem Anschlag steckt, ist bislang völlig unklar. Spekulationen, dass militante Tierschützer bzw. Tierrechtler den Einbruch verübt haben könnten, werden zwar geäußert, aber nicht belegt. Auch die Ermittlungsbehörden scheinen noch keine heiße Spur zu haben.

Warum Röring, warum jetzt?

Auffallend ist jedenfalls, dass sich das Geschehen unmittelbar vor Beginn der Grünen Woche in Berlin ereignet hat, in deren Vorfeld schon seit Jahren immer wieder echte oder vermeintliche Skandale an die Öffentlichkeit gebracht wurden, unter anderem mit dem Ziel, die „Massentierhaltung“ ins Blickfeld der Medien und der Gesellschaft zu rücken. Möglicherweise ist es die Absicht der Täter, die Diskussion neu zu befeuern.

Theoretisch kann es aber auch sein, dass Ziel der Aktion „nur“ war, der Landwirtsfamilie finanziellen Schaden zuzufügen. Bekannt hat sich zu dem Einbruch und zu den Manipulationen bisher niemand. Den Schaden beziffert die Polizei überschlägig mit rund 100 .000 €.