800 Hühner erstickt

Steckt eine Bande aus Osteuropa hinter den Kupfer-Diebstählen? Das vermutet die Polizei in Dülmen. Denn in den zurückliegenden Tagen sind mehrere Anzeigen bei der Polizei eingegangen. Auf dem Hof der Familie Beuse in Welte spielte sich ein Drama ab. Rund 800 Hühner in einem mobilen Stall auf der Wiese sind qualvoll erstickt, weil nachts die Lüftung ausgefallen war.

Hof an Bundesstraße

Am Samstagmorgen, 14. September, entdeckte Florian Beuse die toten Tiere. In der Nacht hatten Diebe das vom Verteilerkasten zum mobile Stall verlegte Starkstromkabel entwendet. „Sie wussten wahrscheinlich nicht, was sie anrichten“, sagt der 26-Jährige.

Die Hofstelle liegt direkt an der stark befahrenen Bundesstraße 474 Richtung Coesfeld. Vor zweieinhalb Jahren hatte sich die Familie, die einen 30-ha-Betrieb mit Direktvermarktung betreibt, den ersten mobilen Hühnerstall angeschafft.

Die Hühner laufen tagsüber auf der Wiese. Gegen 22 Uhr schließt sich automatisch die Klappe am Stall, damit Füchse oder Marder draußen bleiben. Vor allem nachts muss die Lüftung laufen, damit die Hühner nicht ersticken. In Zukunft will Beuse unter anderem den Stromkasten besser sichern, damit Diebe nicht so einfach das Kabel lösen können.

Kein Versicherungsschutz

Den Materialwert für das Kupfer schätzt die Polizei auf 60 €. Der Schaden für die Familie dürfte jedoch einige Tausend Euro betragen (tote Tiere, Produktionsausfall). Trotz des Diebstahles will Florian Beuse die Freilandhaltung mit den Hühnern ausbauen. Ein zweiter mobiler Stall ist bereits bestellt.

Wird eine Versicherung den Schaden ersetzen? Nein, sagt Florian Beuse. Nur der Mobilstall sei gegen Brandschäden versichert. Die toten Hühner als Folge des Stromausfalles würden nicht ersetzt. Florian Beuse: „Laut Polizei gibt es keinen hundertprozentigen Schutz gegen solche Banden.“

Hinweise zu dem Diebstahl nimmt die Polizei in Dülmen entgegen, Tel. (0  25  94) 79  30.As