203 Mio. € für Tierkrankheiten in der EU

Die Europäische Union hat für 2012 mehr als 203 Mio. € zum Kampf gegen Tierkrankheiten und Zoonosen vorgemerkt. Ein entsprechender Vorschlag der Europäischen Kommission passierte am vergangenen Mittwoch den Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit (SCoFCAH).

Ferner sollen 11,5 Mio. € für Notfallmaßnahmen und Impfprogramme fließen, darunter knapp 6 Mio. € nach Deutschland: 4 Mio. € zur weiteren Eindämmung der Vogelgrippe und 1,95 Mio. € gegen die Blauzungenkrankheit. Insgesamt werden in den Mitgliedstaaten 138 Programme unterstützt. Der Großteil der Gesamtmittel, 65 Mio. €, soll zur Finanzierung von Maßnahmen gegen die Rindertuberkulose genutzt werden.

Zur Bekämpfung transmissibler spongiformer Enzephalopathien (TSE) werden gut 54 Mio. € bereitgestellt. Die Kommission stellt hierzu fest, dass sich infolge des strengen Risikomanagements der insgesamt positive Trend fortsetze. Deshalb hätten die Rinderkontrollen gegenüber den vorangegangenen Jahren um 30 % verringert werden können. Dem Vernehmen nach will die Kommission Vorschläge zur Zukunft des Verfütterungsverbots Anfang nächsten Jahres vorstellen.

Beobachter rechnen mit einer teilweisen Lockerung für Schweine und Geflügel. Tollwutmaßnahmen werden von der EU weiter zu 75 % kofinanziert. Auch hier wird ein weiteres Zurückdrängen des Erregers konstatiert. Daneben unterstützt die Gemeinschaft Russland, Weißrussland und die Ukraine bei der Bekämpfung dieser Krankheit. Die Ausmerzung des Blauzungenvirus schreitet nach Einschätzung der Kommission sehr gut voran. Im Zuge der Umstellung von verpflichtenden auf freiwillige Impfprogramme wird ein Bedarf von lediglich noch 7 Mio. € veranschlagt. Ein Jahr zuvor waren es noch 16,2 Mio. € und 2010 gar 97 Mio. € gewesen.

Auch die Lage bei der Klassischen Schweinepest wird als günstig eingeschätzt; notwendig erscheinen deshalb nur noch Mittel von 3,7 Mio. €. Für die Salmonellenbekämpfung, einer der häufigsten Zoonosen, sind 16 Mio. € vorgesehen. Auch hier wird eine Verringerung der Fälle beobachtet. Die Überwachung der Vogelgrippe schließlich ist der EU im nächsten Jahr 2,3 Mio. € wert. AgE