110 Nobelpreisträger gegen Greenpeace

In einem "Offenen Brief" kritisieren 110 Nobelpreisträger die Nichtregierungs-Organisation Greenpeace wegen ihrer Kampagne gegen gentechnisch veränderte Nutzpflanzen. Die Forscher erheben harte Vorwürfe.

110 Nobelpreisträger haben einen offenen Brief an die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die Vereinten Nationen und die Regierungen der Welt veröffentlicht. Sie kritisieren Nichtregierungsorganisationen mit Greenpeace an ihrer Spitze, die eine emotionale Debatte um GVO führten, Risiken und Vorteile der Technologie falsch darlegten und sogar die Forschung etwa durch Feldzerstörungen behindert würden.

"Ein sicheres Instrument"

Die Forscher betonen, dass GVO nachgewiesen ein für die Menschen und die Umwelt sicheres Instrument seien, um zur Deckung des künftig kräftig steigenden Nahrungsmittelbedarfs auf der Welt beizutragen. Zudem habe beispielsweise der gentechnisch mit Vitamin A angereicherte „Goldene Reis“ das Potential, Krankheiten und Todesfälle infolge von Vitamin A-Mangel zu verhindern. Diese seien vor allem in Entwicklungsländern häufig.

Die Nobelpreisträger forderten Greenpeace auf, seine Kampagne gegen GVO und speziell den Goldenen Reis zu beenden. An die Regierungen der Welt appellierten sie, die GVO-Kampagne der Umweltorganisation abzulehnen und den Landwirten den Zugang zu der modernen Technologie zu ermöglichen. Kritik auf Grundlage von Emotionen und Glaubenssätzen, die in Widerspruch zu den tatsächlichen Fakten stehe, müsse gestoppt werden, unterstrichen die Forscher und ergänzten: „Wie viele Menschen auf der Welt müssen sterben, bevor wir dieses Vorgehen gegen GVO als ‚Verbrechen an der Menschlichkeit‘ werten?“

Greenpeace weist die Vorwürfe zurück

Greenpeace wies die Kritik zurück. Bisher sei nicht nachgewiesen, dass der Goldene Reis tatsächlich einem Vitamin A-Mangel vorbeugen könne. Zur Sicherung der Welternährung müsse man nicht teure neue Wege gehen, sondern könne bewährte Methoden nutzen, etwa die Verbesserung des Zugangs zu Land und die Förderung des Ökolandbaus. AgE

Zum Brief der Nobelpreisträger geht es hier