Hessische Landwirtschaftsmesse gut besucht

Messetreff in Alsfeld

Am vergangenen Wochenende lockte die Hessische Landwirtschaftsmesse (HeLa) mit ihrem Informationsangebot wieder viele Tausend Besucher an.

Fachinformationen und Beratung für die einen und Technikschau sowie Öffentlichkeitsarbeit für die anderen – die Hessische Landwirtschaftsmesse (HeLa) erfüllte am vergangenen Wochenende wieder zwei wichtige Aufgaben gleichzeitig. Nach der Corona-bedingten Zwangs­pause lockte die Regionalmesse erneut Tausende Besucher nach Alsfeld im Vogelsbergkreis.

200 Aussteller informierten

Am Freitag kamen überwiegend Landwirte mit ihren Hofnachfolgern und Mitarbeitern sowie Berater und Branchenkenner, um sich bei den mehr als 200 Ausstellern in fünf Hallen plus Außengelände nach neuen Trends, Techniken und Dienstleistungsangeboten zu erkundigen. Am Samstag und Sonntag pilgerten wie gewohnt auch etliche Nichtlandwirte und Verbraucherfamilien durch die Aus­stellung.

Ihr Besuch bietet erfahrungsgemäß den ausstellenden Verbänden und Organisationen eine gute Gelegen­heit, auf die Leistungen der heimischen Landwirtschaft hinzuweisen – aber auch auf die ­Herausforderungen, vor denen die Betriebe stehen.

Die Messe ist immer auch eine gute Möglichkeit für (Beratungs-)Gepräche und den persönlichen Austausch. (Bildquelle: Waldeyer)

Mehrere Aussteller informierten über Gülletechnik – hier als besonders boden­schonende Verschlauchung. (Bildquelle: Waldeyer)

Melk- und Stalltechnik nahm einen breiten Raum ein. (Bildquelle: Waldeyer)

Große Herausforderungen

Denn davon gibt es wahrlich genug, erklärte Karsten Schmal bei der Eröffnung der Ausstellung am Freitagvormittag. Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV) verwies mit Sorge auf den starken Rückgang der Tierhaltung im ganzen Land, welcher überwiegend in den unsicheren Zukunftsaussichten für die Betriebe begründet liege.

Die Bauern fühlen sich in schwierigen Zeiten von der Politik hingehalten. Diese spreche zwar ständig von mehr Tierwohl und ­einem Umbau der Tierhaltung. Die Voraussetzungen dafür würden aber nicht geschaffen: „Mir scheint, der sich daraus ergebende Rückgang der Tierhaltung passt der Regierung in Berlin ganz gut ins Konzept“, nahm Karsten Schmal kein Blatt vor den Mund.

Bauern brauchen Perspektiven

Dabei brauche man angesichts der verunsicherten Lebensmittelmärkte infolge des Ukraine-Krieges eine starke Landwirtschaft. Ohne die heimischen Landwirte sei die Versorgung mit Lebensmitteln, Rohstoffen und Bioenergie nicht sicher. Beim Klimaschutz, bei der Energiewende und beim Schutz der Artenvielfalt sei die Landwirtschaft Teil der Lösung und natürlich bereit, sich aktiv mitgestaltend einzubringen. Machbar ist vieles, so Schmal. Die Landwirte und ihre Hofnachfolger brauchen aber Perspektiven. Hier sei die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen endlich positiv zu gestalten, damit ein wichtiger und schöner Beruf in Deutschland Zukunft habe.