Das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn planen seit längerem eine schnellere ICE-Trasse von Bielefeld nach Hannover. Dadurch soll die Fahrzeit von bislang 48 auf 31 Minuten verkürzt und Anschluss an den sogenannten Deutschlandtakt gehalten werden.
Die ostwestfälisch-lippischen und niedersächsischen Landwirte entlang der Strecke befürchten jedoch massive Eingriffe in ihre Produktionsgrundlagen und unwiederbringliche Ressourcenverluste.
Weil die Entscheidung über die künftige Bahntrasse per Gesetzesabstimmung im Bundestag fällt, und nicht mittels Planfestellungsbeschluss, haben sich die Landwirte jetzt direkt an alle 736 Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewandt. In einem Brief erläutern sie ihre Vorbehalte gegen den Neubau und beschreiben die Konsequenzen: Hohe Flächenverluste, bedrohte Existenzen und eine Belastung des Erdklimas durch den CO2-Ausstoß der Baumaßnahme.
Viel sinnvoller als ein Neubau sei der Ausbau und die Ertüchtigung der vorhandenen Bahnverbindung. Man habe aber den Eindruck, die Bahn prüfe diese Alternative nicht ernsthaft und nutze das sogenannte Beteiligungsverfahren lediglich als Alibi-Veranstaltung. Man suggeriere ein Mitspracherecht, das aus Sicht der Landwirte überhaupt nicht besteht.
Daher appellieren die Landwirte an die Bundestagsmitglieder, sich dafür einzusetzen, dass vorrangig ein Ausbau der Bestandstrasse statt einer Neubautrasse zwischen Hannover und Bielefeld angestrebt wird. Der Schaden durch den Verlust von landwirtschaftlichen Nutz- und Freiflächen sowie durch die Zerstörung von Natur und Landschaft sei größer als der Gewinn einiger Minuten Fahrzeit.
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