Flutkatastrophe

"Landwirte helfen Landwirten"

Die Maschinenringe haben zahlreiche Sach- und Geldspenden für die Opfer der Flut im Juli gesammelt. Wir haben mit Koordinator Georg Hülsmann gesprochen.

Über die Aktion „Landwirte helfen Landwirten“ der Maschinenringe sind zahlreiche Sach- und Geldspenden für die Opfer der Flut im Juli zusammengekommen. Wir haben mit Georg Hülsmann gesprochen, der als Geschäftsführer des Maschinenrings Warendorf-Münster die Hilfsaktion koordiniert.

Herr Hülsmann, wie viel Geld ist für die Fluthilfe zusammengekommen und wer hat gespendet?

In der Summe haben wir mehr als 770  000 € gesammelt. Unter den Spendern sind Einzelpersonen, Vereine, aber auch die Landjugenden sowie Landfrauen. Bei uns kommt jeder Cent dort an wo er gebraucht wird. Wir haben ­keine Verwaltungskosten.

Die Letter Landfrauen spendeten 10  000 € aus dem Verkauf ihrer Kochbücher und übergaben den Scheck Georg Hülsmann. (Bildquelle: Maschinenring)

Wie wird verteilt und was darf von dem Geld gekauft werden?

Alle Spenden kommen zentral auf dem Konto der Stiftung des Maschinenrings Warendorf an. Jeden Montag tagt der Stiftungsbeirat, sodass wir wöchentlich über die Verteilung der Gelder entscheiden können. Rund 500  000 € haben wir so schon an Flutopfer ausgeschüttet.

Grundsätzlich ist unsere Hilfe auf 5000 € pro Person begrenzt, in besonderen Härtefällen kann die Stiftung den Betrag auch erhöhen. Was die Betroffenen von der Hilfe kaufen ist sehr verschieden: Die einen kaufen eine neue Küche, die anderen brauchen dringend einen neuen Hubwagen, um in den Weinkellern die Fässer bewegen zu können.

Welche Kriterien müssen Betroffene erfüllen, um die Soforthilfe zu erhalten?

Für uns hat oberste Priorität, dass wir schnell und unbürokratisch helfen. Dennoch müssen auch wir uns absichern, dass die Gelder gerecht verteilt werden. Das prüfen wir im Zweifelsfall auch mit unseren Mitarbeitern vor Ort nach.

Was haben die Maschinenringe noch getan, um die Folgen der Flut für Landwirte und Winzer zu mildern?

Bereits wenige Tage nach der Flut haben wir einen großen Werkstattwagen nach Dernau geschickt. Im Dreischicht-System haben Elektriker und Schrauber so alles repariert, was man zu ihnen gebracht hat – vom Akkuschrauber bis zur Weinbergraupe.

Was wird aktuell gebraucht und wie wird es mit der Aktion weitergehen?

Eins steht fest: Die Betroffenen brauchen weiterhin unsere Unterstützung. Unserer Einschätzung nach hat sich der Bedarf ein wenig gewandelt. Futterspenden sind heute nicht mehr so wichtig, wie ganz zu Anfang. Zum einen gibt es in der Region weniger viehhaltende Betriebe als hier im Münsterland. Zum anderen stammt viel Futter von Flächen, die weiter oberhalb liegen und so weniger stark von den Wassermassen betroffen waren. Was es aber in den Regionen weiterhin braucht, das sind Geldspenden.

Sie waren selbst in den von der Flut betroffenen Regionen unterwegs. Was haben Sie dort erlebt?

Die Aktion ist mir eine Herzens­angelegenheit. Ich habe mehrfach Urlaub genommen und war unten vor Ort. Daher weiß ich aus erster Hand, dass das gespendete Geld, dort viel bewirkt. Es ist mehr als Geld – es ist Zuversicht.

„Landwirte helfen Landwirten“
Die Maschinenringe Deutschland haben sich zusammengeschlossen, um Landwirten in den von der Flut betroffenen Regionen zu helfen. Geldspenden können direkt auf das Konto der Stiftung ­BHD-Maschinenring Land „Flut­hilfe Maschinen­ring“, IBAN: DE25 3702  0500  0001  3474  00, BIC: BFSWDE33XXX überwiesen werden. Spender, die eine Quittung benötigen, können ihren Namen und Adresse im Verwendungszweck der Überweisung angeben. Hier gelangen Sie zur Seite der Maschinenringe.

Lesen Sie mehr:

Das Wasser zerstörte Existenzen, Straßen und Bahnschienen. Zwei Monate nach der Flut braucht es weiter zupackende Hände im Ahrtal.

Unterstützung für Familien vor Ort

Westfälisch-Lippische Landfrauen spenden 70.000 € für Flutopfer

von Christina Breuker

Um betroffene Familien zu unterstützen, richteten die Westfälisch-Lippischen Landfrauen ein Spendenkonto ein. Landfrau Bärbel Balke sorgt dafür, dass das Geld dort ankommt, wo es benötigt wird.

Die ersten Felder der diesjährigen Sonnenblumenaktion im Kreis Borken stehen in Blüte. In diesem Jahr sammeln die Landwirte für die Aktion Lichtblicke, insbesondere für die Opfer der...