Bullenmast

Rindermast hat Zukunft

Deutsches Rindfleisch hat Zukunft. Denn es ist qualitativ hochwertig und gesund. Rindermäster dürfen die Vorzüge ihres Produktes mit Stolz kommunizieren.

Deutsches Rindfleisch hat Zukunft. Denn es ist wettbewerbsfähig, qualitativ hochwertig, gesund und viel nachhaltiger als ein Großteil der Verbraucher denkt. Diese Vorzüge dürfen Landwirte mit Stolz kommunizieren. Das war das Fazit der Wochenblatt-Veranstaltung, in Zusammenarbeit mit dem DBV, mit knapp 400 Teilnehmern vergangene Woche. Allerdings stehen Bullenmäster auch vor etlichen Herausforderungen:

Kosten: Bis Ostern kannten die Erzeugerpreise für Rindfleisch nach oben keine Grenzen. Für Jungbullen erhielten Mäster 6 € und mehr pro kg Schlachtgewicht. Nach Ostern kam dann der befürchtete Preisverfall. Seit zwei Wochen scheinen sich die Preise wieder zu stabilisieren.

Allerdings sind 4,60 € zu wenig, um die hohen Kosten für Fresser, Futter und Energie zu decken. Dafür sind aktuell etwa 5 € nötig. Insgesamt sieht der Markt jedoch positiv aus. So liegt der Selbstversorgungsgrad in Deutschland für Rindfleisch bei rund 95 %. Die Schlachtzahlen sind zudem rückläufig.

Tierwohlprogramme: Rindermäster können sich zwar seit März für die Initiative Tierwohl (ITW) Rind registrieren lassen, im Handel ist hingegen noch keine entsprechende Ware zu finden. Die Zuschläge von 10,7 im ersten und 12,83 Cent/kg Schlachtgewicht im zweiten und dritten Programmjahr sind für viele Bullenmästern nicht ausreichend. Das zeigen Auswertungen vom Beratungsring Osnabrück.

Für die Programme in Haltungsform 3 rechnen sich Zuschläge zwischen 30 und 40 Cent/kg erst recht nicht. Wirtschaftlich gesehen können Rindermäster die Buchten besser so voll machen, wie es geht. Doch das ist auf Dauer zu kurz gedacht. Denn Verbraucher und Ministerium fordern den Wandel der Tierhaltung.

Finanzierung: Vor allem interessiert Rindermäster, wer Tierwohl bezahlt, wenn es gewünscht ist. Denn Verbraucher gehen im Supermarkt aktuell gerne an deutscher Tierwohl-Ware vorbei. Der Handel wirbt, wenn überhaupt, für Rindfleisch aus Irland oder Frankreich. Und vom Staat fehlt ein klares Konzept.

Sicher ist, dass deutsches Rindfleisch seinen festen Platz hat im Handel, der Gastronomie und auch bei den Verbrauchern auf dem Teller hat. Deshalb bleibt der Konsum von Rindfleisch auch relativ konstant. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Rahmenbedingungen für Rindermäster nicht einfacher werden. Es muss dringend ein Fahrplan her seitens der Politik. Betriebsleiter wollen wissen, wie sie ihre Höfe künftig weiter entwickeln sollen. Unser Landwirtschaftsminister sollte seine Ärmel jetzt hochkrempeln und gemeinsam mit der Branche einen Weg in die Zukunft finden. Ein Ansatz wäre ein klares Bekenntnis zur deutschen Herkunft mit „5 x D“. Denn Rindermäster sind bereit ihre Ställe umzubauen – wenn ihre Bemühungen honoriert werden.

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