Kommentar

In den Schrank und auf den Müll

Die Symbole wirken martialisch: Mal ist es ein schwarzes Tuch mit Pflug und rotem Schwert, mal ein Banner mit bekannten Politikern, dazu ein Galgenstrick - diese "Zutaten" auf Bauerndemonstrationen braucht niemand.

Es ist unklug, auf der schwarzen Landvolkfahne zu beharren. Die Farben schwarzweißrot sowie die Symbole, vor allem das Schwert, suggerieren Gewalt und Radikalisierung.

Damit geraten Landwirte in eine Ecke, in der sie auf keinen Fall sein möchten – und auch nicht hingehören. Ihre Botschaften bleiben liegen und kommen in der Gesellschaft nicht an. Also: Fahne einrollen und in den Schrank damit!

Unklarheiten vernichten Gesprächsbasis

Auf den Müll gehört dagegen das Banner „Henker der Landwirtschaft“. Jeder darf anderer Meinung sein als Politiker sowie Funktionäre und das deutlich äußern. Die Unterstützer des Banners fürchten, dass die Landwirtschaft bald am Galgen baumelt. Das Banner lässt aber auch Spielraum für andere Deutungen. Nämlich, dass die Landwirte die abgebildeteten Personen hängen wollen.

Das stimmt zwar nicht. Aber allein diese Unklarheit vernichtet jede Gesprächsbasis und konterkariert die Arbeit, die etliche Landwirte seit Monaten leisten.

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Verboten ist sie nicht, umstritten dagegen schon: Die schwarze Landvolk-Fahne polarisiert. Wir haben zwei Landwirte nach ihrer Meinung gefragt.

Nicht nur offline polarisiert die Landvolk-Fahne. Auch auf der Wochenblatt-Facebook-Seite wird lebhaft diskutiert. Ein Einblick.


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