Homöopathie

Homöopathika im Schweinestall

(Zucker-)Perlen vor die Säue? Der Einsatz homöopathischer Globuli im Stall ist strikt geregelt, obwohl ihre Wirkung umstritten ist.

Familie Schulte möchte gerne unerkannt bleiben, weil sie ein Geheimnis hütet: Sie behandeln ihre Schweine mit homöopathischen Mitteln und halten sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben. „Wir müssten jede Gabe ins Bestandsbuch eintragen, um noch mehr Dokumentationsaufwand zu vermeiden“, erklären sie.

Doch der Papierkram ist nicht die einzige Herausforderung der Schultes. Wenn sie Globuli für ­ihren konventionellen Schweine­bestand mit Eigenremontierung ordern, dann geht das deutlich über die haushaltsüblichen Mengen hinaus: „Wir bestellen nur alle paar Jahre, dann aber gerne auch 300 bis 500 g Globuli.“ Mit der Zeit hat sich ein kleines Spiel zwischen Frau Schulte und dem Apotheker, der weiß, dass die Homöopathika zur Behandlung der Schweine dienen, entwickelt. Er fragt dann immer: „Ist fürs Pferd, ne?“ Diese Frage ist zu seiner eigenen Absicherung ­nötig. Von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe heißt es dazu: „Humanhomöopathika für Lebensmittel liefernde Tiere dürfen in der Apotheke grundsätzlich nicht [...] abgegeben werden, sondern müssen vom Tierarzt verordnet/umgewidmet werden.“ Doch Schultes kommen dank der Nachsicht ihres Apothekers ohne Rezept an die kleinen Kügelchen ran.

Versteckspiel bei Kontrollen

Hilfestellung für die homöopathische Behandlung ihrer...