Bauernproteste

Gemeinsames Statement von LsV und Handel

Vertreter von Land schafft Verbindung, verschiedenen Lebensmittelhändlern und dem Handelsverband Lebensmittel haben sich am vergangenen Freitag auf fünf Punkte geeinigt.

Im Nachgang an die Gespräche des vergangenen Freitags, haben Land schafft Verbindung (LsV) und der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) ein gemeinsames Statement veröffentlicht.

Mit Verweis auf die konstruktiv geführten Gespräche, einigten sich die Beteiligten laut Pressemeldung auf folgenden Punkte:

  1. Eine neutrale Ombudsstelle zwischen Handel und Landwirtschaft soll einvernehmlich beauftragt werden, um Konflikte im Rahmen eines strukturierten Verfahrens konstruktiv und kompetent beizulegen. Dafür soll an bestehende außerstaatliche Strukturen angeknüpft werden, um eine Ombudsstelle schnell arbeitsfähig zu machen.
  2. Der Lebensmitteleinzelhandel und die Landwirtschaft verfolgen das Ziel einer zeitnahen Einführung einer einheitlichen, verbraucherverständlichen Herkunftskennzeichnung für heimische landwirtschaftliche Erzeugnisse. Diese muss rechtskonform ausgestaltet werden.
  3. Die Handelsunternehmen haben zugesagt, im Rahmen ihrer Werbeaktivitäten die Leistungen der deutschen Landwirtschaft stärker herauszuarbeiten.
  4. In zwei Arbeitsgruppen werden kurzfristig konkrete und strukturelle Lösungen für die beiden Sektoren Schwein und Milch erarbeitet, mit dem Ziel für höhere Anforderungen, höhere Erlöse zu erzielen.
  5. Die Lebensmittelhandelsunternehmen unterstützen das Ziel der Landwirte, dass ein Sofort-Hilfsfonds eingerichtet wird, der dazu beiträgt Corona- und ASP-bedingte Einkommenseinbußen abzufedern. Der Fonds soll befristet eingerichtet werden. Neben dem Lebensmittelhandel müssen sich der Staat, die Lebensmittelverarbeitung und die Lebensmittelindustrie beteiligen. Auch sollten öffentliche Gelder in den Fonds einbezogen werden. Wie ein solcher Fonds rechtssicher eingerichtet sowie effektiv und zielgerichtet ausgestaltet werden kann und wie die Gelder bedarfs- und leistungsgerecht verteilt werden, soll nun geprüft werden. Dafür sollen kurzfristig Gespräche mit Politik und Verarbeitern aufgenommen werden, die der Handel unterstützt.

Weiter einigte man sich, die vereinbarten Maßnahmen kurzfristig im Dialog ausgestalten und möglichst schnell umsetzen zu wollen.

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