Erwerbsgartenbau

Unkrautbekämpfung im Rhabarber noch durchführbar

In vielen Regionen hat die milde Witterung der letzten Wochen dazu geführt, dass im Rhabarber erste Knospen anfangen „zu drücken“. Bei Flächen, auf denen im Herbst/Winter noch keine Herbizidanwendung stattgefunden hat, und die noch nicht mit Folie abgedeckt sind, sollte bei Befahrbarkeit der Flächen und entsprechender frostfreier Witterung die Unkrautbekämpfung durchgeführt werden.

Die Herbizide mit dem Wirkstoff Propyzamid konnten laut Zulassung nur bis Ende Dezember eingesetzt werden. Sollten noch Behandlungen anstehen, können noch Flexidor mit 0,4 l/ha gegen einj. zweikeimblättrige Unkräuter und Stomp Aqua mit 3,5 l/ha gegen ein- und zweikeimblättrige Unkräuter eingesetzt werden. Für beide Anwendungen gilt der Einsatz vor dem Auflaufen der Unkräuter und vor dem Austrieb der Kultur.

Um Schäden an der Kulturpflanze zu vermeiden ist es besonders wichtig zu kontrollieren, das die alten Blätter abgestorben und noch keine neuen Knospen sichtbar sind. Speziell gegen Ackerhundskamille, Kamille und Kreuzkraut-Arten steht auch das Produkt Lontrel 720 SG mit 0,167 kg/ha nach dem Auflaufen (BBCH 10) zur Ausbringung mit Abschirmung zur Verfügung. Wurzelunkräuter und ausdauernde Unkräuter lassen sich mit diesen Anwendungen in der Regel nicht ausreichend bekämpfen.

Eine Altverunkrautung mit ausdauernden ein- und zweikeimblättrigen Unkräutern kann evtl. noch mit entsprechend ausgewiesenen glyphosathaltigen Produkten bekämpft werden. Die Wirkung wird hierbei erst im Frühjahr bzw. bei laufender Vegetation zu sehen sein. Eine Kombination mit den oben genannten Herbiziden Stomp Aquq und /oder Flexidor ist durchaus möglich. Sollten bereits viele Knospen sichbar sein, so kann die Glyphosatanwendung (Indikation: Nach der Ernte, nach dem Wiederergrünen) bzw. mit Roundup Ultra (§22.2) auch als Zwischenreihenanwendung, evtl. mit Spritzschirm, erfolgen.