Tomatenbronzefleckenvirus an Paprika

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 24 vom 23.08.2018

An Paprika können zurzeit vermehrt virusartige Symptome beobachtet werden. An den Blättern der Pflanzen treten runde, gelbliche bis bräunliche Flecken auf. Bei Paprikafrüchten sind hingegen häufig runde, braune Flecken zu finden. Die Symptome deuten auf einen Befall mit Viren hin. Eine eindeutige Diagnose ist aber nur anhand einer speziellen Untersuchung in einem Diagnoselabor möglich. Bei Untersuchungen, die bereits bei Pflanzen mit derartigen Symptomen durchgeführt wurden, konnte häufig ein Befall mit Viren, vor allem mit dem Tomatenbronzefleckenvirus (Tomato spotted wilt virus, TSWV), nachgewiesen werden.

Das Tomatenbronzefleckenvirus, das zu den Tospoviren gehört, hat einen sehr großen Wirtspflanzenkreis (über 400 Pflanzenarten). Das Virus befällt zahlreiche Gemüse- und Zierpflanzenarten, besonders häufig auch Paprika. Die Übertragung und Verbreitung des Virus findet vor allem durch Thripse (Frankliniella occidentalis, Thrips tabaci) statt, ist aber auch mechanisch möglich, zum Beispiel bei anfallenden Kulturarbeiten. Die Einschleppung des Virus in den Bestand erfolgt entweder über infizierte Jungpflanzen oder durch von außen zufliegende Thripse, die das Virus bereits in sich tragen.

Da eine direkte Bekämpfung von Viren in der Pflanze nicht möglich ist, sollte man infizierte Pflanzen möglichst umgehend aus dem Bestand entfernen und vernichten. Darüber hinaus ist es wichtig, auch eine sorgfältige und konsequente Thrips-Bekämpfung durchzuführen. Zur Bekämpfung von Thripsen im Gewächshaus hat sich der Einsatz von Nützlingen, vor allem von Amblyseius-Raubmilben, bewährt. Zur chemischen Bekämpfung steht in Paprika darüber hinaus zum Beispiel das Präparat SpinTor (0,3-0,6 l/ha, max. 2 Anwendungen, Wartezeit 3 Tage) zur Verfügung. Wenn es Probleme bei der Bekämpfung gibt, ist es ratsam, Kontakt zur Beratung aufzunehmen.