Starker Befall durch Kohlmotten

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 17 vom 15.06.2018

Kohlschaben/ -motten (hier im Weißkohl) sind beim Durchlaufen des Bestandes durch Auffliegen leicht zu finden (Bildquelle: Schenk)

In Kohlbeständen und anhand der Pheromonfallen lässt sich seit letzter Woche ein sehr hoher Falterflug der Kohlmotten (Kohlschaben) beobachten. Da die Falter bereits ca. zwei Tage nach der Kopulation mit der Eiablage beginnen und bis zu 200 Eier je Tag abgelegt können, muss in den Kohlkulturen mit stärkeren Fraßschäden gerechnet werden. Typisch ist der Fensterfraß, wobei die Larven meist versteckt auf der Blattunterseite sitzen. Die Fraßzeit der Larven kann bis zu vier Wochen betragen. Kontrollen sind daher an allen Kreuzblütlern unbedingt zu empfehlen.

Zur chemischen Bekämpfung stehen Insektizide gegen beißende Insekten und gegen freifressende Schmetterlingsraupen zur Verfügung, dabei sollte unbedingt auf einen Wirkstoffwechsel geachtet werden. Am wirkungsvollsten sind Bekämpfungsmaß-nahmen gegen jüngere Larvenstadien der Schadschmetterlinge, größere Raupen werden nicht mehr gut erfasst. Vogel- oder Kulturschutznetzte sollten von der Pflanzenschutzmittelanwendung unbedingt aufgedeckt werden und nach dem Antrocknen des Spritzbelags zügig wieder geschlossen werden.