Schnelle Ausbreitung der Tomatenrostmilbe

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 21 vom 09.08.2018

Die Rostmilben breiten dieses Jahr früh und schnell in den Tomatenbeständen aus. Ein Befall kann bei einem starken Auftreten deutliche Einbußen bedeuten.

Die Tomatenrostmilbe (Aculops lycopersici, eine Gallmilben-Art) befällt Solanaceen, vorrangig Tomaten. Die Tiere sind sehr klein (0,2 mm lang), sodass ein Befall häufig erst sehr spät erkannt oder auch unterschätzt wird. Typisch für einen Befall ist eine rostrote Verfärbung, die zunächst am Stängel zu erkennen ist, später dann aber auch an den Blattstielen und Blättern auftritt. Schließlich werden auch die Früchte rostfarben und matt. Starke Symptome befinden sich zum Teil direkt neben augenscheinlich gesunden Pflanzenteilen. Besonders typisch sind schließlich abgestorbene Blätter, die wie abgeknickt wirken. Verwechselt werden diese Symptome leicht mit dem Befall durch Phytophthora infestans (Kraut- und Braunfäule).

Amblyseius-Raubmilben haben bei vorbeugendem Einsatz zwar eine Teilwirkung, die jedoch nicht ausreichend ist. Dieses Frühjahr wurde Met52 OD (Zulassungsnr. 007460-00) neu gegen Milben im Gewächshaus zugelassen. Das Mittel wird aber voraussichtlich erst ab 2019 vertrieben. Bei Vertimec Pro ist zu beachten ist, dass Nützlinge und Hummeln geschädigt werden. Die Behandlung sollte nur auf den befallenen Stellen erfolgen.

In Gewächshäusern mit Befall sind nach Kulturende umfassende Desinfektionsmaßnahmen sehr wichtig für einen befallsfreien Kultur-Neustart, denn Rostmilben überwintern als Ei im Gewächshaus.

Gute Erfahrungen bei der Bekämpfung wurden mit folgenden Pflanzenschutzmitteln, die eine Nebenwirkung gegen Rostmilben besitzen, gemacht: