Rhabarber – Unkrautbekämpfung im Herbst

Bereits vor Vegetationsende ist die Unkrautbekämpfungsstrategie in den Rhabarberbeständen zu planen.

Sind in älteren Anlagen mehrjährige, ausdauernde Unkräuter und Ungräser zu bekämpfen (z.B. Ampferarten, Ackerkratzdistel, Quecke etc.), kann über den Einsatz eines glyphosathaltigen Produktes nachgedacht werden. Es muss mit der Behandlung gewartet werden, bis die Rhabarberpflanze vollständig eingezogen ist und keine grünen Rhabarberteile getroffen werden (auch keine Knospen), die Unkräuter müssen jedoch noch genug grüne Blattmasse haben. Es ist darauf zu achten, dass der Spritzbelag antrocknen kann und nicht durch Niederschläge abgewaschen wird.

Zur weiteren Bekämpfung von Ungräsern und zweikeimblättrigen Unkräutern stehen die propyzamidhaltigen Produkte Cohort (4,25 l/ha), Kerb 50W (3,0 kg/ha), Kerb Flo (3,75 l/ha) und Setanta Flo (3,75 l/ha) zur Verfügung. Die Anwendung der propyzamidhaltigen Präparate ist nur von Oktober bis Dezember erlaubt. Das Bodenherbizid wird von den Unkräutern hauptsächlich über die Wurzeln aufgenommen, kaum über die grünen Pflanzenteile. Die Wirkung ist lang anhaltend und wird erst mit Beginn der Vegetation sichtbar.

Kühle Witterung und Feuchtigkeit erhöhen die Wirkung und sind zur Erzielung einer optimalen Wirkung entscheidend. Nur bei genügender Feuchtigkeit gelangt das Mittel in die Wurzelzone der Unkräuter und kann dort auch wirken. Bei Anwendung in den Monaten Oktober bis Dezember reicht in der Regel die natürliche Feuchtigkeit aus. Nur in extrem trockenen Wintern kann eine zusätzliche Beregnung vorteilhaft sein. Präparate aus dieser Wirkstoffgruppe dürfen nicht im Pflanzjahr eingesetzt werden.

Im zeitigen Frühjahr, vor dem Austrieb der Kultur und vor dem Auflaufen der Unkräuter, können auch die Herbizide Flexidor (Isoxaben) und Stomp Aqua (Pendimethalin, Auflagen NT145, NT146, NT170 beachten!) zur Anwendung kommen.

Durch Kalkstickstoffgaben (300-500 kg/ha) im Frühjahr, vor dem Austrieb der Kultur, kann eine Reduzierung des Unkrautdruckes erreicht werden. Nach der Ernte kann LONTREL 720 SG (167 g/ha) gegen Problemunkräuter wie Ackerkratzdistel, Kamille– und Kreuzkraut–Arten als Teilflächenbehandlung mit Abschirmung eingesetzt werden.