Pflanzenschutzspritze einwintern – Frostschäden vorbeugen

Kernobst

Bis auf wenige Pflanzenschutzmittelanwendungen, die evtl. noch anstehen (z.b. Herbizide in Rhabarber), sollten in den Gemüsekulturen im Freiland keine weiteren Maßnahmen mehr erforderlich sein.

Zeit also, sich der Einwinterung der Feldspritze zu widmen. Pflanzenschutzspritzen sind heutzutage nicht nur hoch technisierte, sensible Spezialgeräte, sondern häufig genug Ursache für unerwünschte Vorkommnisse, wie z.B.: Höchstmengenüberschreitungen, Auftreten unerlaubter Wirkstoffe, Unverträglichkeiten, etc.

Die „inneren“ Werte, also die Funktionssicherheit der Technik, zählen dabei für die Qualität der Spritzmaßnahme mindestens genauso wie die „äußeren“ Werte: hiermit ist die Sauberkeit und der optische Zustand des Gerätes gemeint. Schließlich steht man als Nahrungsmittelproduzent immer im Focus unterschiedlichster Betrachter.

Daher ist die Vorbereitung der Feldspritze für die Winterpause nicht nur eine Maßnahme zur Werterhaltung und eine wichtige Vorbereitung auf die nächste Saison, sondern auch ein Stück Aushängeschilddes eigenen Betriebes.

Hier einige Tipps:

Spätestens nach der Saison sollten Pflanzenschutzspritzen gründlich gereinigt und frostsichergemacht werd

  • Restmengen können Sie mit Frischwasser verdünnen und direkt nach der letzten Behandlung auf der entsprechenden Fläche ausbringen (evtl. Vorgang mehrfach wiederholen). Dies sollte aber nach jedem Spritzvorgang erfolgen, so dass die normale (Innen-) Reinigung zum Standard,und nicht nur zu den Einwinterungsarbeiten zählen sollte.

  • Bei kritischen Mitteln/Wirkstoffen kann man die gängigen Reinigungsmittel wie z.B. Agroclean /Agroquick etc. verwenden. Diesen Mehraufwand sollte man vor dem Winter einplanen um Überraschungen im nächsten Jahr zu vermeiden.
  • Die anschließende Innen- und Außenreinigung sollte auf dem Feld durchgeführt werden, um punktuelle Mitteleinträge in z.B. Hofabflüsse oder Gräben zu vermeiden.

Die Spritze kann so komplett im Feld gereinigt und flüssigkeitsfrei gemacht werden. Sollte auf dem Hofgelände gereinigt werden, so ist auf die Einhaltung der Auflage NW 468 (Kanalauflagen) zu achten.

Diese besagt u.a., dass keine Anwendungsflüssigkeiten, Mittel oder deren Reste sowie Reinigungs- und Spülflüssigkeiten in Gewässer gelangen dürfen.

Wenn möglich können Sie an der Saugleitung der Spritze die Leitungen mit Druckluft ausblasen, um ganz sicher zu gehen.

Die Düsen sollten Sie herausschrauben, reinigen und zusammen mit dem Rechner (Spritzcomputer, falls vorhanden) frostsicher aufbewahren.

Da sich im Manometer etwas Wasser sammeln kann, ist es sicherer, auch diesen abzubauen.

Wird die Spritze mit handelsüblichem Kühlerfrostschutz eingewintert, muss daran gedacht werden, dass oft ca. 30 Liter Frostschutz benötigt werden und diese im Frühjahr auch wieder entsorgt werden müssen (die Menge des Frostschutzmittels richtet sich nach der einzustellenden Temperatur). Weitere Infos finden Sie unter www.Pflanzenschutzdienst.de