Notfallzulassung für Tutavir gegen Tomatenminiermotten in Tomaten

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 18 vom 07.06.2019

Die Tomatenminiermotte Tuta absoluta hat sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitet und zunehmend Ertragseinbußen verursacht. Die Larven verursachen Miniergänge auf Blättern und Bohrlöcher in Früchten. Bei hohem Befall kann sogar der Kopf der Pflanze absterben. Das Präparat Tutavir, jetzt neu nach Art. 53 für 120 Tage zugelassen, enthält einen natürlich vorkommenden Granulosevirus aus der Kartoffelmotte und ist beim Einsatz gegen Tuta optimal kompatibel mit Nützlingen und Hummeln. Im Großversuch in einem Praxisbetrieb brachte Tutavir sehr gute Bekämpfungsergebnisse: sogar ein starker Befall konnte nach mehreren wöchentlichen Spritzungen fast auf null reduziert werden, zwar zunächst mit langsamer Anfangswirkung, dann aber dauerhaft und zuverlässig.

Zur schnelleren und nachhaltigen Befallsreduktion sollten die alten Blätter am Boden unbedingt entfernt werden. Auch hinsichtlich Resistenzmanagement empfiehlt sich ein Einsatz von Tutavir. Tutavir mit dem Wirkstoff Phthorimaea operculella Granulovirus (PhopGV) hat eine Notfallzulassung nach Art. 53 erhalten. Die 120-Tage-Befristung bezieht sich auf den Zeitraum 6. Juni 2019 bis 3. Oktober 2019.

Präparate (Wirkstoff)

Kultur (Bereich)

Aufwand

Anwendung

Wartezeit

Tutavir

(2 × 1013 GV/l Phthorimaea operculella granulovirus)

Tomaten

(Gewächshaus)

200 ml/ha in max. 1800 l Wasser/ha max. 10 Anw.

gegen Tomatenminiermotten-Larven (Tuta absoluta) spritzen ab Schlüpfen der ersten Larven im Abstand von mind. 6 Tagen

F

Anwendungsbestimmungen SS110-1, SS530, SS610, SS2101. Auflagen SP1, SB001, SB005, SB010, SB111, SB166, SF245-02, SS206, Ohne Kodierung: Es ist sicherzustellen, dass die Menge der koloniebildenden Einheiten (CFU) von Bacillus cereus 106 CFU/g (oder mL) nicht übersteigt. Auf dem behandelten Erntegut darf eine Bacillus cereus-Konzentration von 102 CFU/g Lebensmittel nicht überschritten werden. NB6641 (B4)