Kulturplanung – für empfindliche Kulturen Böden jetzt auf Nematodenbesatz untersuchen lassen

Bei der Anbauplanung für die kommende Saison sollte besonders bei den Kulturen, die für Nematoden anfällig sind (z.B. Zwiebel, Porree, Rote Beete, Möhren, Sellerie, sonstige Wurzelgemüse), eine Bodenprobe auf Nematodenbesatz untersucht werden.

Häufige Ursache von hohen Nematodenpopulationen sind nicht unbedingt nur enge Fruchtfolgen, sondern der häufige Anbau von Pflanzenarten, die in den Wirtspflanzenkreis der auf der Fläche vorhandenen Nematodengattungen fallen.

Besonders bei Flächen, die neu in die Bewirtschaftung genommen werden, oder, die aufgrund der bisherigen Bewirtschaftungsform Nematoden vermuten lassen, empfiehlt es sich jetzt Bodenproben zu ziehen. Hierbei lässt sich die Probenahme für Nematoden und die für die Standardnährstoffe durchaus kombinieren.

Nur die Abgabe der Proben muss dann getrennt an Nematodenlabor bzw. Lufa erfolgen!

Zur Probenahme auf Nematoden hier folgende Empfehlung:

  • Probenahme nach der Hauptkultur im Spätsommer (jetzt!)
  • Vorgewende nicht beproben/berücksichtigen
  • 1 Mischprobe/ha
    (bei größeren Schlägen wählt man eine Fläche von ca. 1ha, aus der man die Mischprobe entnimmt)
  • Im Idealfall 60 Einstiche/ha auf 30 cm Tiefe
  • Probenahme gut über die Fläche verteilt (es wird ein Laufweg in Form eines geneigten B empfohlen)
  • Probengewicht/ -volumen mind. 500g/ -ml Boden
  • Für Gemüsekulturen:
    Untersuchungsauftrag auf "Freilebende / Gallenbildende Nematoden"
  • Wichtig: Aufgrund Abwanderung in Unterboden und natürlicher Mortalität Bodenproben nur bis Mitte November nehmen

Untersuchungslabor/Ansprechpartner für Boden- und Pflanzenuntersuchungen auf Nematoden bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen:

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Pflanzenschutzdienst 62.2
Nematologie
Gartenstr. 11
50765 Köln

Für Selbstanlieferer: Zugang zum Labor über Zufahrt "Pohlhofstraße" benutzen
Ansprechpartner: Labor: Fr. Dr. U. Hakl, Telefon-Nr.: 0221 / 5340 420

Hinweis:
Zur Bekämpfung von Nematoden im Boden stehen für den Gemüsebau in Deutschland keine Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Eine Reduzierung der Besatzstärken ist bei den meisten Nematodengattungen durch pflanzenbauliche Maßnahmen wie z.B. eine nachhaltige Fruchtfolge, einen geeigneten Zwischenfruchtanbau, eine spezielle Sortenwahl (Anbau von toleranten bzw. resistenten Sorten, soweit verfügbar) zu erzielen.

Da hierbei viele (auch betriebsspezifische) Faktoren mit hinein spielen, ist eine pauschale Empfehlung zur Reduzierung von Nematodenpopulationen kaum abzugeben und nicht immer zielführend. Im Bedarfsfall empfiehlt es sich eine Spezialberatung in Anspruch zu nehmen. Wichtigstes Kriterium in der Nematodenbekämpfung allgemein, ist die konsequente Unkrautbekämpfung, da Unkräuter vielfach Wirte für unterschiedliche Nematodengattungen darstellen.