Kohlmottenschildlaus unterwegs!

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 18 vom 19.06.2020

In Freilandbeständen von anfälligen Kohlkulturen (z. B. Wirsing, Grünkohl, Rosenkohl) sollte auf jeden Fall frühzeitig mit der Kontrolle und ggf. der Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella) angefangen werden. Die ersten Tiere sind unterwegs und auch die Eiablagen können in den Beständen bereits gefunden werden.

Adulte Kohlmottenschildläuse und Eigelege (Bildquelle: Kollath)

Ein Netzeinsatz direkt nach der Pflanzung kann den späteren Befall durch diese Schädlinge deutlich reduzieren. In jungen Kulturen und bei frühem Einsatz lassen sich die Schädlinge noch mit Kontaktmitteln (z. B. Karate Zeon, Eradicoat) bekämpfen. Dabei sollten auch die derzeit noch kühlen Morgenstunden ausgenutzt werden, damit die dann trägen Tiere ein möglichst leicht zu treffendes Ziel sind.

Im späteren Kulturverlauf wird es schwieriger, da die zugleich hoch mobilen und gut versteckten Tiere meist nicht mehr getroffen werden. Dann sind, soweit verfügbar, systemische Produkte zur Bekämpfung erforderlich (z. B. Movento OD 150, Mospilan SG). Aber auch hierbei haben die letzten sehr warmen Sommer gezeigt, dass ein frühzeitiger Einsatz am wirkungsvollsten ist. So kann der exponentiell ansteigende Populationsaufbau früh gestoppt werden.