Feldhygiene nicht vernachlässigen

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 32 vom 13.11.2018

Im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes sind vor allem vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Krankheitserregern zu ergreifen. Gerade Erntereste und Putzabfälle sind für die Anreicherung und Verschleppung von Schaderregern, aber auch Schädlingen verantwortlich. Bei der Verbringung von Ernteresten auf andere Flächen können so auch Schaderreger verschleppt und verbreitet werden (z.B. Sklerotinia). Hier besteht auch die große Gefahr der Verbreitung von bodenbürtigen Quarantäneschaderregern (wie z.B. diverse Nematodenarten). Wenn man weiß, dass das zu verbringende Material entsprechend belastet ist, ist es sinnvoll, das Material ordentlichen zu entsorgen (Abfallbeseitigung, Verbrennungsanlagen).

Besonders hinsichtlich der Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella) sollte dieses Jahr besonders intensiv auf die Feldhygiene geachtet werden. Dieser Schädling war aufgrund hoher Temperaturen in diesem Jahr nur sehr schwer zu bekämpfen, sodass sich hohe Populationen gebildet hatten. Adulte Weibchen überwintern an Kohl- und Kreuzblütlerkulturen, Erdbeeren, Endivien sowie an Schöllkraut und Gänsediestel-Arten. Diese können so im Frühjahr Ausgangspunkt für einen neuen Befall sein. Zwar lässt die Aktivität bei kühleren Temperaturen nach, aber die Tiere überleben auch tiefere Frosttemperaturen. Eine hohe Population von Überwinternden Weibchen erhöht den ersten Infektionsdruck im Frühjahr. Um die Überwinterung der Schaderreger an Pflanzenresten zu verhindern, sollten Erntereste und auch Restverunkrautung zügig klein gehäckselt werden, um die Verrottung zu beschleunigen. Wichtig ist auch die Pflanzenreste anschließend oberflächig in den Boden einzuarbeiten.