Befall durch Kohlerdflöhe und Rapsglanzkäfer nimmt zu

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 13 vom 25.04.2019

Seit Mitte April ist ein verstärkter Zuflug von Kohlerdflöhen und Rapsglanzkäfern in die Kohlkulturen zu beobachten. Gefährdet sind derzeit vor allem Bestände von Kohlrabi und Rucola. Die warme Witterung in diesem Frühjahr hat das Auftreten der Käfer deutlich begünstigt.

Die Käfer überwintern im Boden und wechseln im Frühjahr von kreuzblütigen Unkräutern und Rapsflächen auf die auflaufenden Kohlsaaten und frisch gepflanzten Kohljungpflanzen über. Die Käfer fressen vor allem an den jüngeren Blättern der Kohlpflanzen. Im Mai kommt es gewöhnlich zu den größten Schäden. Ab Juli tritt dann schließlich noch eine weitere Käfergeneration auf. Ist der Befallsdruck sehr hoch, kann es durch den Fraß der Käfer bis zu einem Totalausfall an den auflaufenden Aussaaten und jungen Kohlpflanzen kommen. Bei Kohlrabi führt der Schabefraß zudem zum Platzen der Knollen. Bestände von Blumenkohl und Brokkoli sind vor allem ab der Blumenbildung durch Fraß gefährdet.Durch eine Lockerung der Bodenoberfläche kann man die Entwicklung der Käfer stören und z. T. mindern. Auch eine Abdeckung der Kultur mit einem Vlies oder feinmaschigen Kulturschutznetz bietet einen ausreichenden Schutz vor einem Befall. Für eine direkte Bekämpfung stehen Präparate zur Verfügung, die in der jeweiligen Kohlkultur gegen beißende Insekten oder den Rapsglanzkäfer ausgewiesen sind. Aufgrund der z. T. vorhandenen Resistenz gegen Pyrethroide der Klasse 2 sollten aus der Gruppe der Pyrethroide aber möglichst nur Präparate der Klasse 1 eingesetzt werden, wie z. B. Mavrik Vita oder Trebon 30 EC. Die Mittel Calypso, Mospilan SG, Plenum 50 WG und Steward haben darüber hinaus ebenfalls eine gute Wirkung gegen die Käfer. Genauere Informationen zu den einzelnen Zulassungen und Genehmigungen in den jeweiligen Kohlarten können Sie den Kulturlisten unter www.isip.de entnehmen.