Auf Rapsschädlinge in den Kohlkulturen achten

Pflanzenschutz-Spezial Nr. 8 vom 24.03.2020

Die ersten Frühsätze an Gemüsekulturen sind gepflanzt. Durch die hohen Temperaturen Mitte März sind auch die Schädlinge schon unterwegs. Besonders die frühen Kohlsätze sind prinzipiell durch Rapsstängelrüßler, Kohltriebrüßler und Rapsglanzkäfer gefährdet. In den Gelbschalen sind vor allem Rapsglanzkäfer immer mehr zu finden. Der eigentliche Zuflug auf Gemüsekulturen findet zwar in der Regel erst nach der Abblüte der Rapsflächen statt, aber in Befallsgebieten, vor allem in der Nähe von Rapsflächen, muss auch jetzt bereits mit entsprechendem Befall gerechnet werden. Kontrollieren Sie vor allem Ihre Kohlrabi-Sätze, engmaschige Kulturschutznetze oder ein dichtes Vlies bieten ausreichend Schutz. Wenn das Vlies zeitweise abgedeckt wird, teilweise kaputt ist oder nicht dicht aufliegt, sollte unbedingt auf Befall untersucht werden.

In der Nachbarschaft von Raps oder anderen Kreuzblütlern muss bald auch mit dem Kohltriebrüßler gerechnet werden. Er überwintert an geschützten Stellen wie z. B. unter Laub, in Hecken oder an Waldrändern. Bei ungefähr 12° C Lufttemperatur erwacht er aus seinem Winterquartier und fliegt in die Bestände ein. Der Zuflug des Tieres kann durch Gelbschalen beobachtet werden.

Der Käfer legt die Eier an die Blätter ab. Die daraus schlüpfenden Larven fressen sich vorzugsweise in die Mittelrippe der Blätter ein, bei Kohlrabi auch in die äußere Knollenschicht. Dort, wo der Fraß in der Mittelrippe oder auch im Stängel beginnt, knickt die obere Hälfte ab mit nachfolgendem Absterben des gesamten Blattes. Bei Kohlrabi kommt es zu Platzern.


Zur Bekämpfung eignen sich Präparate, die zur Bekämpfung beißender Insekten in der jeweiligen Kohlkultur ausgewiesen sind, wie z. B. Karate Zeon oder Trebon 30 EC. Mit Vlies bedeckte Bestände brauchen nicht behandelt zu werden. Wird das Vlies jedoch vorübergehend geöffnet, sollte eine insektizide Maßnahme gegebenenfalls eingeplant werden.