Photovoltaik-Anlagen

Rechnen sich PV-Speicher?

Mithilfe stationärer Speicher lässt sich mehr eigener PV-Strom nutzen. ­Gleichzeitig steigt die Unabhängigkeit vom Stromversorger. Doch wer einen Speicher installieren möchte, sollte genau rechnen.

Einen stationären PV-Speicher einbauen und über die An­lagenlaufzeit Gewinne von mehreren Hunderttausend Euro einfahren? Zu schön klingt, was manch Speicher-Anbieter Betreibern von Photovoltaik (PV)-Anlagen verspricht. Angebote dieser Art, die manchmal sogar ungefragt ins Haus flattern, sollten natürlich jeden Betreiber stutzig machen.

Doch auch, wenn so hohe Gewinne wohl ein Wunschtraum bleiben: Das Interesse an stationären PV-Speicheranlagen – häufig fälschlicherweise als Batteriespeicher bezeichnet – ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Weniger Abhängigkeit vom Stromversorger, ein höherer Eigenverbrauch und damit eine verbesserte Wirtschaftlichkeit der Anlage locken. Aber lassen sich PV-Speicher tatsächlich wirtschaftlich betreiben?

Technische Grundlagen

Wichtig zu wissen ist vorweg eins: Speicher ist nicht gleich Speicher. Ein wesentliches Unterscheidungs­merkmal ist die verwendete Zelltechnik. Diese reicht von Lithium-Ionen-Akkus (bekannt aus E-Autos und Smartphones) über Blei-Speicher (Wohnmobile und Boote) bis zu Redox-Flow- und Salzwasserspeichern (aktuell im Entwicklungsstadium bzw. in der Markteinführung). Alle Technologien bieten sowohl im technischen als auch im ökonomischen Bereich Vor- und Nachteile, sodass bereits die Auswahl der Zelltechnik Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit hat.

Folgende technische Merkmale sind entscheidend:

  • die Anzahl der maximalen Be- und Entladevorgänge, auch als Vollladezyklen bezeichnet,
  • die Entladetiefe, also wie viel Prozent der Speicherkapazität in kWh bei einer Entladung genutzt werden kann, ohne den Speicher zu schädigen
  • und der Wirkungsgrad der Be- und Entladung.

Zusätzlich hat die Energiedichte Einfluss auf den Standort. Die Energiedichte gibt an, wie viel Energie in einem definierten Volumen gespeichert werden kann. Für einen kleinen kompakten Speicher lässt sich eher ein Installationsort finden als für einen großen.

Speicherkapazität entscheidend

Das Maß für die Wirtschaftlichkeit eines Speichers sind letztlich die in der Anlagenlaufzeit gespeicherten kWh. Im Falle eines Blei-Akkus liegt diese nutzbare Speicherkapazität aufgrund der geringeren Vollladezyklen und Entladetiefe lediglich bei einem Viertel von der in einem Lithium-Ionen-Akku. Deshalb und auch weil sie durch die Nutzung in E-Fahrzeugen breiter verfügbar sind, mehr erforscht und...


Mehr zu dem Thema