Strom erzeugen

PV-Anlagen: Tipps zum Melden, Betreuen und Betreiben

Ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach, warten neue Aufgaben auf den Betreiber: Anmeldung, Steuern, Versicherung, Wartung und Reinigung.

Eigentümer von Photovoltaik (PV)-Anlagen haben es gut: Ist die Anlage fertig installiert und scheint die Sonne, produziert sie Strom. Ganz ohne Tanken, Ölen oder Schmieren.

Doch Selbstläufer sind die Anlagen dennoch nicht: Zum Betrieb gehören Pflichten wie die Anmeldung beim Marktstammdaten­register und ein Blick auf Steuern und Versicherungen. Kontrolle und Wartung sind zudem unerlässlich, wenn die Anlage zuverlässig und sicher laufen soll.

Ein Stück Sicherheit: Die Wartung

Die erste Kontrolle einer PV-Anlage, so PV-Sachverständiger André Hannemann, steht gleich zu Beginn an: Im Rahmen einer Erstinbetriebnahmeprüfung nach den Elektrotechnischen Vorschriften der DIN EN 62446-1 (DIN VDE 0126-Teil23-1) und der DIN VDE 0100-Teil 600 nimmt ein Elektrofachmann die Anlage unter die Lupe.

Mindestens einmal im Jahr sowie nach besonderen Ereignissen wie Sturm, Hagel oder Gewitter sollten Betreiber überprüfen, ob alles in Ordnung ist: Gibt es Auffälligkeiten oder Beschädigungen an den Modulen? Sind die Lüfter oder Kühlrippen der Wechselrichter frei und sauber? Liegen sichtbare Beschä­digungen an Kabeln oder Anschlüssen vor? Haben vielleicht Vögel ihre Nester an ungünstigen Stellen zum Beispiel unter den Modulen gebaut?

Spätestens alle vier Jahre, besser aber alle zwei bis drei Jahre, sollte ein (unabhängiger) Fachmann die Anlage genau unter die Lupe nehmen – auch wenn keine ersichtlichen Fehler aufgetreten sind. Er prüft auch, ob sich die Werte der Erstinbetriebnahmeprüfung verändert haben und die Dokumentation schlüssig und vollständig ist. Zur regel­mäßigen Wartung gehören ne-ben einer Sichtkontrolle elektrische Funktionsmessungen und auch Aufnahmen mit der Wärmebildkamera. Mit ihrer Hilfe lassen sich Schäden an Kabeln und Modulen oft besser und vor allem früher erkennen – bevor es zu Folgeschäden oder gar Bränden kommt.

Sinnvoll ist eine Überprüfung der Anlage durch einen Fachmann auch vor Ablauf der Gewährleistungsfrist.

Fachbetriebe übernehmen auf Wunsch die Fernüberwachung von PV-Anlagen und kontrollieren die Leistungsdaten. Das ­kostet natürlich Geld, kann aber dabei helfen, Fehler möglichst schnell und zuverlässig zu entdecken.

Nicht immer reicht es, sich die Anlage vom Boden aus anzuschauen. Drohnen können helfen. Muss doch jemand auf das Dach, dann geht auf jeden Fall die Sicherheit vor!

Kommt es zu einem Versicherungsfall, ist es von Vorteil, wenn sich die regelmäßige Wartung der Anlage durch eine Fach­firma nachweisen lässt. Lassen Sie sich deshalb immer ein Wartungsprotokoll erstellen.

Umsatz, Steuern, Gewerbe

Das Jahressteuergesetz 2022 sieht für Anlagen bis 30 kWp Steuererleichterungen vor:

  • Anlagen bis 30 kWp sind rückwirkend zum 1. Januar 2022 von der Einkommen- und Gewerbesteuer befreit. Damit können aber auch keine steuerlichen Optimierungen wie Abschreibungen und Investitions-Abzugsbeträge mehr angewendet werden. Sollten in einem Betrieb nur steuerfreie Einnahmen aus dem Betrieb begünstigter ­PV-Anlagen erzielt werden, braucht hierfür kein Gewinn mehr ermittelt...