Interview

Chance Freiflächenanlage?

Das Interesse an Flächen für den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen steigt. Thomas Schoppe spricht über ein neues WLV-Beratungsangebot.

Wochenblatt: Es ist noch nicht allzu lange her, dass der WLV den Bau von Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen (PV-FFA) abgelehnt hat. Nun startet er ein eigenes Beratungsangebot zu diesem Thema. Was ist passiert?

Thomas Schoppe: Nach unserem Verständnis dient landwirtschaftliche Fläche in erster Linie der Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln, von nachwachsenden Rohstoffen und natürlich der Betriebsentwicklung. Dabei bleibt es auch grundsätzlich. Flächen, auf denen Photovoltaik-FFA entstehen, stehen aber nicht mehr für die landwirtschaftliche Produktion zur Verfügung. Der Ablehnung von PV-FFA lag also der Schutz der aktiven Betriebe zu Grunde.

Allerdings steigt Nachfrage nach PV-Freiflächenanlagen aus der Mitgliedschaft rapide. Im Übrigen versuchen externe Investoren gezielt, sich Flächen für den Bau von PV-FFA zu sichern. Will Deutschland seine Klimaziele erreichen, müssen in Zukunft massiv neue Photovoltaik-Anlagen zugebaut werden. Auch auf der Fläche. Da wir diese Entwicklung nicht aufhalten können, ist es besser sie aktiv mitzugestalten.

Was heißt aktiv mitgestalten in diesem Zusammenhang?

Bisher sind beim Bau von PV-FFA in Westfalen-Lippe nur wenige Landwirte aktiv. Die Aktivität geht eher von außerlandwirtschaftlichen Investoren aus. Sie sprechen zunehmend gezielt Flächeneigentümer an und versuchen sich durch entsprechende Verträge zunächst den Zugriff auf die Flächen zu sichern, ohne dass ein Anspruch des Eigentümers darauf besteht, dass auf seinen Flächen weiter geplant oder gar gebaut wird. Flächeneigentümer sollten sich...


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