GFS Ascheberg schließt Geschäftsjahr 2022 mit Verlust

Besamung spürt Strukturwandel

Der Aderlass der deutschen Sauenhaltung trifft die ganze Branche: Die Besamungsorganisation GFS zum Beispiel hat 7,4 % weniger Ebersamen verkauft und das Jahr 2002 mit 265.000 € Verlust abgeschlossen.

Für ihre diesjährige Ver­treter­versammlung hatte die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung eG (GFS) ein besonderes Datum gewählt: "Auf den Tag genau vor 50 Jahren wurden die ersten Besamungseber in Ascheberg eingestallt“, wusste Vor­stands­vorsitzender Paul Hegemann eine interessante Anekdote zu erzählen.

Und mit dem damals verantwortlichen Ge­schäfts­führer Dr. Friedrich-Wilhelm Hottelmann (heute 86 Jahre) war am Dienstag vergangener Woche sogar jemand unter den rund 150 Versammlungs­teilnehmern in Saer­beck, der sich noch gut an das Ereignis erinnern kann.

Immer weniger Sauen

Während die heimische Schweine­erzeugung im Frühjahr 1973 jedoch von Auf­bruch­stimmung geprägt war, weht der Branche heute der Wind der gesellschaftspolitischen Veränderung ins Gesicht. Die Tierhaltung wächst nicht mehr. Sie ringt vielmehr um Zukunftsperspektiven, Anerkennung und faire Preise.

Das bleibt nicht ohne Folgen: Wie die heutige GFS-Geschäftsführerin Dr. Meike Friedrichs berichtete, geht die Zahl der Zuchtsauenhalter und Bestände immer weiter zurück. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit nicht einmal mehr 1,5 Mio. Sauen in 5800 Betrieben gezählt. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 2 Mio. Tiere und fast 11.000 Halter!

Im Ergebnis hat die Besamungsgenossenschaft im Geschäftsjahr 2022 insgesamt nur noch 3,74 Mio. Spermatuben an...