Insektenprotein

Bauern als Mäster für Larven und Würmer gefragt

Start-ups zur Insektenproduktion schießen gerade wie Pilze aus dem Boden. Nicht wenige buhlen um Landwirte als Investoren und Insektenmäster. Hier eine Auswahl.

Madebymade aus Sachsen züchtet Schwarze Soldatenfliegen (BSF), um Proteine für die Futtermittelindustrie herzustellen. Die Mast findet in übereinander gestapelten Edelstahlwannen statt. Die Anlage basiert auf Schiffscontainern, ist modular und skalierbar.

Auch FarmInsect aus München will mit BSF Soja und Fischmehl ersetzen. Die Mast findet in Kunststoffkisten statt, die auf ­Paletten gestapelt und in Klimakammern untergebracht werden. Ein Roboter unterstützt beim Stapeln und Befüllen der Kisten mit Futter. Eine mittelgroße Mastanlage mit fünf Klimakammern soll 275 t getrocknete Larven pro Jahr einbringen. FarmInsect arbeitet fest mit Better Insect Solutions zusammen – einer Marke von Big Dutchman, Inno+ und Skov. Dabei sorgt Better Insect Solutions für die Technik, Farm­Insect liefert die Junglarven und übernimmt bei Bedarf den Vertrieb der getrockneten Larven.

LivinFarms aus Wien (Ö) bietet ebenfalls schlüsselfertige Anlagen zur BSF-Mast. Auch diese sind modular, skalierbar und von Robotertechnik unterstützt. Allerdings übernimmt der Landwirt hier selbst Weiterverarbeitung und Verkauf der Endprodukte.

Statt auf Soldatenfliegen setzen die folgenden zwei Start-ups auf Mehlwürmer:

Nertus aus Walzbachtal (Ba-Wü) bietet Planung, Installation und Betreuung der Mastanlage inklusive Fernüberwachung. Man will wöchentlich Insekteneier liefern und die Landwirte beim Vertrieb unterstützen.

Winsect aus Aalten (NL) will mit geringen Arbeits- und Produktionskosten punkten. Hier läuft die Mehlwurmmast ohne Kisten und Roboter ab.

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Reportage: Insektenprotein

Biete Larven, suche Mäster

von Mareike Schulte

Das Unternehmen Illucens aus Ahaus züchtet, mästet und verarbeitet Insekten in industriellem Maßstab. Um weiter zu wachsen, sucht es Landwirte, die in Mastanlagen investieren.

Insektenprotein ist in aller Munde. Aber was braucht es für eine erfolgreiche Mast? Wir erklären das am Beispiel des Unternehmens Illucens. Lesen Sie dazu auch die verlinkte Reportage.

Die Insektenmast bietet für investitions­willige (und finanzstarke) Landwirte Chancen, aber auch Risiken. Wohin geht die Reise?