Grundwasserneubildung

Aufregung um Drainage-Abfrage

Ortslandwirte sowie Ortsverbandsvorsitzende aus ganz NRW sollen eine Karte mit potenziell drainierten Flächen überprüfen.

Ein Brief, etliche Nachfragen: Die Ortslandwirte sowie Ortsverbandsvorsitzenden aus ganz Nordrhein-Westfalen sind aufgefordert, eine Einschätzung zu drainierten und nicht drainierten Flächen in ihrer Gemeinde abzugeben. Dazu bekommen sie einen Brief von der Landwirtschaftskammer NRW, der mit den beiden Landesbauernverbänden entstanden ist. Enthalten sind Fragen sowie eine Karte mit potenziell drainierten Flächen. Diese sollen sie überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Denn die Karte der potenziell drainierten Flächen beruht auf computergestützten Modellierungen und entspricht nicht zwingend der Realität.

Was heißt das in der Praxis?

In der Praxis sorgt das für Unruhe. Zum einen können viele Ortslandwirte nicht einschätzen, welche Flächen in ihrer Gemeinde drainiert sind und welche nicht. Zum anderen fürchten sie, dass ihnen die Angaben später einmal zum Verhängnis werden könnten. Der Vorstand des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) empfiehlt, dass sich für das Bearbeiten des Schreibens die jeweiligen Ortsverbandsvorsitzenden und Ortslandwirten zusammensetzen. Als „drainierte Flächen“ definieren sie Flächen, die ganzflächig drainiert sind und die Drainagen in Takt sind. Und sie betonen, dass es nur eine grobe Einschätzung sei, keinesfalls flächenscharf.

Hintergrund der Abfrage

Das LANUV NRW hat das Forschungszentrum Jülich beauftragt, die Grundwasserneubildungsraten für NRW mit einer Modellierung neu zu berechnen. Dazu ist es hilfreich, die Modellierung der Kulisse drainierter Flächen mit den tatsächlichen Verhältnissen abzugleichen. Mit dieser Einstufung lassen sich Flächen für die Neubildungsrate Grundwasser erfassen und herabstufen. Denn drainierte Flächen führen das Wasser überwiegend ab und es versickert eben nicht im Untergrund.

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