Afrikanische Schweinepest

ASP-Fall 100 km westlich der Grenze

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich immer weiter aus. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat nun einen Seuchenfall rund 100 km westlich der deutsch-polnischen Grenze bestätigt.

Es handelt sich um ein im sächsischen Landkreis Meißen am 8. Oktober geschossenes Wildschwein. Das Tier wurde östlich der Bundesautobahn A 13 in der Nähe der Anschlussstelle Radeburg erlegt. Das ist etwa 20 km nördlich von Dresden und 60 km westlich der bisherigen Sperrzonen im Kreis Görlitz.

Aufgefallen war der ASP-Fall im Rahmen des sächsischen ASP-Überwachungsprogrammes, wonach alle gesund geschossenen Wildschweine auf das Virus zu untersuchen sind. Dieses ASP-Frühwarnsystem wurde bereits im April 2020 in den Landkreisen Görlitz und Bautzen eingeführt und im September diesen Jahres auf die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden ausgedehnt. Seitdem sind in diesen Gebieten alle Jagdausübungsberechtigten verpflichtet, bei jedem gesund erlegten Wildschwein Blutproben für eine ASP-Untersuchung zu nehmen.

Wie sich das bei Radeburg erlegte Tier mit der Seuche infiziert hat, ist noch nicht geklärt. Die Behörden gehen derzeit nicht davon aus, dass es sich um eine Übertragung durch wandernde Wildschweine aus den infizierten Gebieten im Landkreis Görlitz handelt. Das wäre schließlich fatal, denn dann dürfte das Virus entlang der gesamten Wanderstrecke zu finden sein und früher oder später etliche neue Sperrzonen nach sich ziehen. Möglich wäre aber auch eine Infektion über infizierte Speisereste. Immerhin wurde das Tier nahe der Autobahn geschossen.