Eine aktuelle Videobotschaft von Teilen des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes (DBV) sorgt für mächtig Wirbel. In dem knapp fünfeinhalbminütigen Statement machen DBV-Präsident Joachim Rukwied sowie die Vizepräsidenten Karsten Schmal, Walter Heidl und Detlef Kurreck auf die gewaltigen Herausforderungen sowie gravierenden Folgen aufmerksam, die durch politische Beschlüsse wie dem europäischen Green Deal oder der Farm-to-Fork-Strategie auf Bauern und Gesellschaft zukommen.
Scharfe Kritik an Demonstrationen
„Deshalb müssen wir jetzt die Politik in Brüssel überzeugen, dass das der falsche Ansatz ist. Wir müssen mit Argumenten auftreten. Demonstrationen, martialische Symbole oder Blockaden bewirken nichts – im Gegenteil, sie schaden uns bei der politischen Arbeit“, sagt Rukwied. Die Aussagen der drei Vizepräsidenten sind ähnlich, DBV-Vize Werner Schwarz kommt nicht zu Wort.
WLV distanziert sich von Aussagen
Die scharfe Kritik an Demonstrationen empfanden etliche Landwirte als Schlag ins Gesicht. Die Landwirtschaftlichen Kreisverbände Siegen-Wittgenstein und Olpe distanzieren sich daher in aller Deutlichkeit von den Äußerungen des DBV-Präsidenten Rukwied: „Solche Äußerungen torpedieren unsere Arbeit vor Ort. Wir respektieren jeden, der sich in der derzeitigen Situation engagiert und friedlich für die Belange des Berufsstandes einsetzt, uns ist es wichtig, dass jeder weiß, dass er bei uns angenommen wird und wir arbeiten hier in unseren Kreisverbänden immer schon eng zusammen und werden das auch weiterhin tun. Das möchten wir nicht durch solche Aussagen des DBV gefährdet wissen“, sagen die Vorsitzenden Henner Braach und Michael Richard.
Großdemo in Brüssel Teil des Konflikts
Ohne es zu nennen, dürfte sich die DBV-Videobotschaft an die geplante Großdemo am 13. und 14. Dezember in Brüssel gerichtet haben. Diese ist coronabedingt inzwischen verschoben, sorgte aber schon vorab für Reibereien. Beispielsweise sagte der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) seine Teilnahme ab – obwohl sein Dachverband, das European Milk Board (EMB), dabei ist. Als Begründung nannte der BDM, dass man sich besonders mit der Stoßrichtung beteiligter Organisationen wie der Farmers Defence Force (FDF) aus den Niederlanden, LSV Deutschland und einer polnischen Organisation mit Nähe zur rechtsnationalen PiS-Partei nicht einverstanden erkläre.
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