Auch künftig gibt es keine Direktwahl des Präsidiums des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV). Die Mitgliedsbeiträge erhöht der Verband im kommenden Jahr nicht. Das sind die beiden zentralen Ergebnisse der Sitzung des Landesverbandsausschusses, die gestern digital stattfand. 94 stimmberechtigte Delegierte nahmen teil.
Keine Direktwahl des Präsidiums
Zum Tagesordnungspunkt „Direktwahl des Präsidenten“ erläuterte Hubertus Schmitte, Rechtsanwalt beim WLV, zunächst die Entstehung: Ende Januar 2020 habe ein Mitglied den Antrag an das Präsidium gestellt, die Satzung so zu ändern, dass alle Mitglieder Präsident sowie Vizepräsidenten wählen, nicht der Landesverbandsausschuss. Der Vorstand habe beschlossen, dass der Landesverbandsausschuss über diese Satzungsänderung entscheiden müsse. Nach seiner Sitzung Ende Mai habe der WLV-Vorstand dem Landesverbandsausschuss empfohlen, den Antrag abzulehnen. Der Vorstand verweist darauf, dass auch die Delegierten des Landesverbandsausschusses von der Basis legitimiert seien, und zwar durch die Wahl im Kreisverbandsausschuss, der unter anderem aus den direkt gewählten Ortsverbandsvorsitzenden und weiteren Ortsverbandsdelegierten bestehe.
Der Vorstand habe aber auch festgehalten, dass die Direktwahl durch alle Mitglieder eine Stärkung von Präsident sowie Vizepräsidenten wäre. Und, dass eine Direktwahl das Gefühl bei jedem Mitglied stärken könne, bei Entscheidungen einbezogen zu sein. Genau dazu sowie zur Modernisierung des WLV habe der Vorstand eine Arbeitsgruppe aus Kreisverbandsvorsitzenden gegründet. „Sie soll diskutieren und prüfen, ob nicht ein um die Ortsverbandsvorsitzenden ergänztes Gremium künftig das Präsidium wählen sollte“, sagte WLV-Vizepräsident Henner Braach und ermunterte: „Diese Arbeitsgruppe ist offen. Jeder Kreisverband kann sich daran beteiligen.“
Der Beschlussvorlage, den Antrag auf Direktwahl des Präsidenten/Präsidiums abzulehnen, folgten die Delegierten bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen.
Keine Beitragserhöhung 2021
Einstimmig war dagegen der Beschluss, auf eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge im Jahr 2021 zu verzichten. Präsident Hubertus Beringmeier sowie Hauptgeschäftsfüher Dr. Thomas Forstreuter erläuterten vorab den Haushaltsvoranschlag 2021. Für einen ausgeglichenen Haushalte wäre eine Beitragserhöhung von etwa 2,5 % nötig gewesen. Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation auf den Betrieben empfahlen sie aber, darauf im kommenden Jahr zu verzichten. Die Kostendeckung soll aus den Rücklagen erfolgen.