EU verschärft Bezeichnungsschutz

Wann Milch "Milch" heißen darf - und wann nicht

Das EU-Parlament hat die Begrifflichkeiten für Milchsubstitute verschärft. Das schon bestehende Aus für die Bezeichnung „Sojamilch“ wird erweitert. Für Haferdrinkhersteller wie Oatly ist das ein herber Schlag.

Dieser Beitrag ist zuerst in der Zeitschrift "Lebensmittel Praxis" erschienen.

Ein Sojadrink entsteht nicht im Euter. Binsenweisheit. Und darf daher nicht als Milch bezeichnet werden. Schon vor drei Jahren beschloss der Europäische Gerichtshof: Was als „Milch“ bezeichnet werden will, muss zuvor aus Eutern kommen.

Alles andere sei Verbrauchertäuschung. So passten Soja und Butter also genauso wenig zueinander wie Käse und vegan, meinten die Richter. Seitdem durften Hersteller wie Händler Milchsubstitute nicht mehr mit den Zusätzen Butter, Joghurt oder Sahne deklarieren und verkaufen. EU-Parlamentarier debattierten in den vergangenen Wochen, ob die geltende Agrarmarktordnung weiter verschärft werden sollte.

Es ging in erster Linie um Änderungen der Verordnungen 165 und 171, die sich mit den Begriffsbezeichnungen in der Agrarwirtschaft befassen. Die...