EU-Agrarpolitik

Forscher: Junglandwirteprämie wirkt kaum und ist "Steuerverschwendung"

Junglandwirteprämie - der Begriff hat einen guten Klang. Aber mehr auch nicht, sagen nun Wissenschaftler der Uni Wageningen. Sie üben massive Kritik an dieser Form der EU-Agrarförderung.

Die Junglandwirteprämien im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union sind keine Lösung für das Generationswechselproblem in der Landwirtschaft. Das ist das Ergebnis einer Studie, die EU-Wissenschaftler unter der Leitung der Universität Wageningen durchgeführt haben.

"Verschwendung von Steuermitteln"

Die Junglandwirteprämien seien eine „weitgehend wirkungslose Verschwendung von Steuermitteln“, unterstreicht das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) in Halle, das am Forschungsprojekt beteiligt war.

Das politische Handeln solle sich stattdessen darauf konzentrieren, günstige Rahmenbedingungen für die Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte sowie für innovative Neueinstiege in den Sektor zu schaffen, rät das IAMO. Die Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften müsse stärker unterstützt und die Attraktivität ländlicher Gebiete für junge Familien verbessert werden. Die Wissenschaftler fordern außerdem eine größere Offenheit für alternative landwirtschaftliche Geschäftsmodelle sowie eine klare und konsistente Politik für eine langfristige Orientierung.

Kritik: Businessplan spielt keine Rolle

An der Junglandwirteprämie kritisieren die Wissenschaftler unter anderem, dass sie sich an der bewirtschafteten Fläche und nicht an einem Businessplan oder an nachhaltigen Einkommensperspektiven des jeweiligen Betriebes orientierte.

Die damit einhergehende Fokussierung auf den Erhalt bestehender Agrarstrukturen gehe an den enormen sektoralen Herausforderungen vorbei. Viele Landwirte sähen sich trotz umfänglicher Förderung aufgrund ihrer technischen und ökonomischen Ineffizienz unter enormen wirtschaftlichen und sozialen Druck.

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