Ukraine-Krieg

Sumy: Strom nur zu bestimmten Zeiten

Die Stadt Sumy liegt im Nordosten der Ukraine. Zurzeit spüren die Einwohner laut unserer Kollegin Marina Boro­zenetes wenig vom Krieg. Die Ruhe vor dem Sturm?

Marina Boro­zenets arbeitet für die Redaktion „profi“. Ihre Mutter lebt in Sumy, einer Stadt mit 250000 Einwohner im Nordosten der Ukraine. Marina berichtet über die Situation vor Ort:

Marina Borozenets hofft auf ein baldiges Ende des Krieges. (Bildquelle: privat)

„Die Lage ist zurzeit stabil im Vergleich zu anderen Städten der Region wie zum Beispiel Charkiw, das nur 180 km entfernt liegt. Die Großstadt wird ständig mit Raketen und Drohnen beschossen.

Russische Frühjahrsoffensive

Sumy belagerten die Russen nur im vergangenen Februar. Die Situation kann sich aber sehr schnell ändern. Die Russen planen eine Frühjahrsoffensive und ziehen Truppen zusammen.

Die größte Unannehmlichkeit ist zurzeit, dass die Stromversorgung nicht stabil ist. Meistens werden Pläne erstellt und den Hausbewohnern mitgeteilt, von wann bis wann es zu Stromausfällen kommen wird und wie lange sie dauern werden. Oft fällt der Strom aber trotzdem ungeplant aus.

Die Versorgung mit Wärme und Wasser hat aber auch über den Winter bis jetzt funktioniert. Selbst Einkäufe in Läden und auf den Märkten sind wieder normal möglich.

Ukraine-Krieg

Flüchtlinge sind Herausforderung für Polen

von Piotr Chrobot

Piotr Chrobot ist Geschäftsführer des polnischen Landwirtschaftsverlages PWR in Posen und ­Warschau. Er berichtet eindrucksvoll von der aktuellen Situation im Land.

Zu Beginn des Krieges habe ich mit meiner Mutter über Whatsapp kommuniziert. Jetzt ist es schwieriger geworden. Die Internetverbindung ist nicht immer vorhanden.

Meine Mutter und ihr Lebensgefährte haben sich an die Lage gewöhnt. Sie war im vergangenen Jahr für ­ein paar Wochen zu Besuch bei uns in Deutschland, will aber in der Ukraine bleiben.

Bangen um den Sohn

Der Sohn ihres Lebensgefährten dient gerade in der Armee. Er ist als Wache im Landes­inneren stationiert und nicht an der Front. Trotzdem sind sie in Sorge, dass ihm bei einem Luftangriff etwas passieren könnte.

Keiner kann abschätzen, wann dieser Krieg enden wird. Das kommende Frühjahr wird in der ukrainischen Öffentlichkeit aber als entscheidend angesehen.

Die Moral ist ungebrochen. Ein Ende gibt es nur, wenn die Ukraine befreit ist.

Das Verhältnis zur deutschen Politik ist zwiegespalten: Auf der einen Seite danken sie für die gelieferten Waffen. Auf der anderen Seite kritisieren sie Kanzler Scholz für sein Zögern.“

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Dietrich Treis leitet einen Ackerbaubetrieb östlich von Kiew. Mit Kriegsbeginn hat sich seine Situation und die des Betriebes gravierend verändert. Wie genau, davon berichtet er.