Kontrovers: Blick von außen

Steigen die Ölpreise weiter?

Manche Experten warnen davor, dass Erdöl zunehmend knapper und teurer wird. Was bedeutet das für Landwirte?

Im November wuchs die Inflation auf 5 % und erreichte damit den höchsten Stand seit 29 Jahren. Ursache ist vor allem eine starke und für viele unerwartete Preissteigerung von Erdöl, Erdgas und Kohle. Die hohe Inflation macht viele nervös. Privatpersonen genau wie Unternehmer. Um zu beruhigen, betonen Analysten, dass es sich bei den Preissteigerungen um ein kurzfristiges Phänomen handelt.

Doch ist diesen Beschwichtigungen durch die Erdölanalysten zu trauen? Vieles spricht dagegen. Denn unterschiedliche Ereignisse haben Einfluss auf den Ölpreis und es ist zu erwarten, dass sie weiter an Gewicht zunehmen: Dazu gehören geo­politische Machtspiele, Spekulationen an Energiemärkten, regionale Versorgungsengpässe, die globale wirtschaftliche Entwicklung, Krisen wie Corona und die globale Fördermenge.

Weniger Erdölförderung erwartet

Die alles entscheidende Frage aber, ob die Förderung insbesondere bei Erdöl und Erdgas überhaupt noch die globale Nachfrage stillen kann, wird kaum beleuchtet. Dabei gibt es viele Indizien, die längst hätten aufhorchen lassen und eine weltweite Diskussion über die physische Verfügbarkeit von Energierohstoffen hätte entfachen müssen.

Ausgerechnet die Internati­onale Energieagentur (IEA), die traditionell immer beschwichtigt hat, hat nun im jüngsten World Energy Outlook 2021 eine dramatische Analyse vorgelegt. Im Erdölsektor geht die IEA von einem sofortigen jährlichen Rückgang der Ölförderung aus existierenden und bekannten neu zu erschließenden Erdölfeldern von 7,7 % jährlich aus, sofern es keine neuen Investitionen in Förderungen...