„Da muss sie nochmal ran“

Rote Gebiete in NRW: Das sagen Hubertus Beringmeier und Ansgar Tubes

Die neuen Karten zu den „roten Gebieten“ sorgen für mächtig Ärger. WLV und „LsV – NRW“ fordern mehr Transparenz sowie Lösungen für Betriebe.

Wochenblatt: Herr Beringmeier, Herr Tubes, machen WLV und LsV bei den neuen Gebietskulissen gemeinsam Front gegen die Landesregierung?

Beringmeier: Wir haben einen kurzen Draht zum LsV und bei diesem Thema sind wir uns absolut einig. Ich würde dies aber nicht als „Front machen“ bezeichnen. Denn bis jetzt hat die Landesregierung zum Beispiel mit der Binnendifferenzierung gute Arbeit gemacht. Und Ministerin Ursula Heinen-­Esser hat immer Wort gehalten. Allerdings sehen wir bei den aktuellen Karten noch dringenden Nachbesserungsbedarf.

Tubes: Absolut. Und dazu müssen wir mit einer Stimme sprechen. Splittergruppen mit irgendwelchen unkoordinierten Einzelaktionen würden kein Gehör finden.

Herr Tubes, wie überrascht waren Sie von den neuen Karten?

Tubes: Dass noch Änderungen an den Kulissen kommen, war angekündigt. Über den Umfang war ich aber geschockt. Ich habe etliche Anrufe von Landwirten bekommen, die die Welt nicht mehr verstehen: Sie sind immer sorgsam mit der Düngung umgegangen, haben immer im grünen Gebiet gelegen und jetzt auf einmal stecken sie im roten Gebiet – mit allen scharfen Auflagen.

Und Sie, Herr Beringmeier?

Beringmeier: Wir wussten, dass noch Änderungen kommen. Wir haben Ministerin Ursula Heinen-Esser im April Rückendeckung gegeben, als sie die Landesdüngeverordnung novelliert hat und NRW Vorreiter mit der Binnendifferenzierung wurde. Wir waren uns schon damals bewusst, dass sich die Kulissen nach Verabschiedung der bundesweiten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) noch einmal ändern könnten. Das Ausmaß der jetzigen Änderungen hat uns aber überrascht: Zum Teil sind ganze Betriebe oder ganze Orte rot, die vorher komplett grün waren. Hier ist der Unmut unter den Betroffenen natürlich besonders groß.

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