Der Milchmarkt ist robust, die Zeichen stehen auf anziehende Preise – und trotzdem kündigt der Molkereikonzern Arla eine Milchpreis-Senkung von 1 Cent/kg für September an. Begründung: Der globale Wirtschaftsaufschwung nach der Corona-Pandemie treibe die Preisinflation und führe zu höheren Kosten für Kraftstoffe, Energie und Verpackungen.
Im aktuellen Mitglieder-Rundschreiben bedauert Arlas Finanzchef Torben Dahl Nylholm die Preissenkung, freut sich aber, dass „Arla nach wie vor einen wettbewerbsfähigen Milchpreis zahlt“. Er versichert, dass sich der Konzern mit dem Inflationsdruck befasse und abschwächende Maßnahmen erarbeiten will, einschließlich „einer inflationären Preisgestaltung für die Kunden“. Im Klartext: Die Abnehmer merken von den höheren Kosten noch gar nichts.
Etliche Arla-Mitglieder sind über das Vorgehen stinksauer. Auch sie kämpfen mit deutlich höheren Betriebskosten sowie Futterkosten. Nun reicht ihre Genossenschaftsmolkerei höhere Kosten stumpf nach unten durch. Und das vor dem Hintergrund, dass Arla zu Nachhaltigkeit sowie Klimaneutraltiät ohnehin hohe Anforderungen an Milcherzeuger stellt.