Planungen der EU-Kommission

Pflanzenschutzmittel-Verbot: Börde-Bauern beben

Ein striktes Verbot von Pflanzenschutzmitteln auf 34000 ha fruchtbarem Ackerland in der Hellwigbörde plant die EU-Kommission. Die Landwirte sind entsetzt und wollen intelligentere Lösungen anbieten.

Josef Lehmenkühler nahm kein Blatt vor den Mund: „Ich bin fassungslos: Weltweit hungern immer mehr Menschen und wir drosseln auf einem Gunststandort die Produktion. Jeder Landwirt will den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, aber vernünftig – so ist es reine Willkür. Und obendrein Wortbruch, weil uns die Politik immer zugesagt hat, dass wir in Schutzgebieten weiter nach guter fachlicher Praxis arbeiten dürfen.“

Pflanzenschutzmittel halbieren?

Der Vorsitzende des WLV-Kreisverbandes Soest brachte am Donnerstagabend mit klaren Worten auf den Punkt, dass er nichts von den Plänen der EU-Kommission zur Reform des EU-Pflanzenschutzrechts hält. Denn die Vorschläge haben es in sich: Die Kommission will die bisherige Pflanzenschutzrichtlinie in eine Verordnung ändern. Dabei will sie die Mitgliedstaaten gesetzlich dazu verpflichten, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu halbieren. In Schutzgebieten will die Kommission den Pflanzenschutzmittel-Einsatz komplett untersagen (Wochenblatt 26/2022, Seite 16). Oberbau dieser Ideen ist der europäische Green Deal mit der Farm-to-Fork-Strategie.

Das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde wäre massiv betroffen. Es umfasst etwa 44200 ha, davon mehr als 34400 ha Ackerland. Hier wäre der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln verboten. Landesweit gibt es nach einer Auswertung...